Der in die Regionalliga abgestürzte Traditionsverein 1860 München will sich vom umstrittenen Investor Hasan Ismaik trennen. Auf der Mitgliederversammlung am Sonntag wurde ein Antrag auf Beendigung des Kooperationsvertrags mit dem jordanischen Milliardär innerhalb der nächsten sechs Monate mit überwältigender Mehrheit angenommen.
Den Antrag hatte das Vereinsmitglied Ulla Hoppen eingebracht und auf eine fristlose Kündigung des Vertrags gedrängt. Laut Hoppen habe Ismaiks Firma HAM international Ltd. "die im Lizenzierungsverfahren zugesagte Zahlung für die Lizenzbedingungen der DFL nicht geleistet. Die stellt eine Hauptpflichtverletzung dar."
Nach Rücksprache mit dem frisch im Amt bestätigten Präsidenten Robert Reisinger wurde die Frist auf sechs Monate festgesetzt. "Ich habe Kopfschmerzen dabei. Dieser Antrag, wenn er so gestellt wird, zwingt uns zu handeln, ohne dass wir darüber nachgedacht haben, ob dieses Handeln sinnvoll ist", hatte Reisinger zu einer fristlosen Kündigung gesagt.
Ismaik hatte nach dem sportlichen Abstieg aus der 2. Bundesliga eine neuerliche Geldspritze für die Löwen verweigert. 1860 erhielt daraufhin keine Lizenz für die 3. Liga und muss künftig in der Regionalliga antreten. Auch eine drohende Insolvenz wendete der Verein vorerst ab. Mitte Juli einigte sich 1860 mit Ismaik auf eine Stundung des vom Jordanier gewährten Darlehens in Höhe von rund acht Millionen Euro.