Schritt 2: Festlegen der Grundordnung
Wenn ich meine Spielidee im Kopf habe, muss ich mir Gedanken darüber machen, welche Grundordnung dafür am besten passt und wie ich meine Spieler auf dem Platz verteilen möchte. Für die Position des Sechsers gibt es eigentlich nur zwei Möglichkeiten. Entweder ich spiele mit nur einem defensiven Mittelfeldspieler, der im Grunde selten nach vorne mitgeht und das Bollwerk vor der Abwehr darstellt. Das wäre beispielsweise im 4-1-4-1, im 4-3-3 oder im 4-4-2 mit Raute der Fall. Oder aber ich spiele wie im flachen 4-4-2 oder im 4-2-3-1 mit zwei defensiven Mittelfeldspielern.
Natürlich gibt es auf dieser Position ganz unterschiedliche Typen, aber wenn ich nur mit einem Mann vor der Abwehr spiele, dann brauche ich dort grundsätzlich einen soliden Typen, der einfach spielt, wenige Fehler macht und nicht groß auffallen will. Einen Typen, der jede Woche in der Zeitung stehen will, kann ich dort nicht gebrauchen. Es muss ein Spieler sein, der seinen Job macht, seine Aufgabe erledigt und dafür sorgt, dass die Viererkette so wenig Arbeit wie möglich bekommt. So wie der Spanier Marcos Senna bei der EM 2008.
Mit nur einem Sechser verfolgt man sehr wahrscheinlich eine offensivere Ausrichtung. Im 4-3-3 braucht man beispielsweise einen Spieler, der die Verbindung zwischen Angriff und Abwehr hält, die Löcher zuläuft, sich immer Richtung Ball verschiebt und bei Angriffen des Gegners immer da ist, wie aktuell Sergio Busquets bei Barca. In der Raute ist das eigentlich genauso. Der alleinige Sechser verschiebt sich in erster Linie zur Seite und ist immer in der Defensive gebunden. Er sieht seine Aufgabe darin, Konter abzuwehren und zu verhindern, dass Spieler ohne Druck auf die Abwehrkette zulaufen können. Dieser Sechser muss in seinem Spiel mehr in der Breite laufen als in der Tiefe. Das Spiel ist etwas anders angelegt als mit zwei Sechsern.
Taktik-Analyse: So funktioniert die Doppelsechs
Der Hauptunterschied liegt vor allem in der Abstimmung. Die Doppelsechs muss immer in der Staffelung spielen. Das heißt: beide dürfen bei Ballbesitz nie gleichzeitig vorne und nie gleichzeitig hinten sein. Das erfordert ein gewisses Maß an Spielverständnis. Bei Spielern, die sich vom Typ her zu ähnlich sind, funktioniert das meistens nicht. Entweder ist der Abstand vom Mittelfeld zum Sturm oder der Abstand von Mittelfeld zur Abwehr zu groß.
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