WM

Die Fans in Südafrika begeistern

SID
Der Höhepunkt der Partie - Bernard Parker kratzt den Ball von der gegnerischen Torlinie
© Getty

Das Spiel zwischen dem Irak und Südafrika war eigentlich nicht von der Qualität, um Begeisterungsstürme unter der Zuschauern auszulösen, doch die Fans in Südafrika zeigten der Welt, dass sie bei der WM in einem Jahr ein buntes Fest erwartet.

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Bis tief in die Nacht waren in Johannesburg die Vuvuzelas zu hören. Die Anhänger von WM-Gastgeber Südafrika ließen sich ihre Stimmung auch vom größtenteils trostlosen Gekicke ihrer Mannschaft zum Auftakt des Konföderationen-Pokals gegen Irak (0:0) nicht vermiesen.

Sie sorgten mit ihren langen Plastiktröten und dem damit verbundenen ohrenbetäubenden Lärm für einen Vorgeschmack auf die Stimmung bei der Fußball-Weltmeisterschaft 2010, wenn "Bafana, Bafana" (Die Jungs) in Aktion treten. "Bafana patzt, aber Südafrika trifft", titelte am Montag die Zeitung "The Star" und traf damit den Nagel auf den Kopf.

Spielerische Armut

Während auch die internationalen Gäste im Ellis Park von Johannesburg von der gelungenen Eröffnungsfeier und der tollen Stimmung unter den 48.837 Zuschauern schwärmten, war die spielerische Armut der Hausherren nicht wegzudiskutieren.

"Uns fehlen einfach die ständigen Vergleiche mit Spitzenmannschaften. Für viele in unserer Mannschaft war dies das erste Spiel auf der großen Fußball-Bühne, auch für mich", sagte der 1,98 m große Abwehrrecke Matthew Booth, der bei jedem Ballkontakt mit langgezogenen "Boooth"-Rufen von den Fans gefeiert wird.

Der Mann von den Mamelodi Sundowns nahm sich selbst nicht aus, berichtete von einer großen Nervosität vor dem Anpfiff.

Parker wäre "gerne tot umgefallen"

Bezeichnend war die größte südafrikanische Chance in der 84. Minute, die sich die Gastgeber quasi selbst zunichte machten.

Bernard Parker wehrte einen Kopfball seines Teamkollegen Kagisho Dikgacoi mit dem Hinterteil unfreiwillig auf der Torlinie der Iraker ab. "Ich wäre am liebsten auf der Stelle tot umgefallen", sagte Parker.

Die südafrikanischen Medien gingen am Montag mit iherm Team eher gnädig um, nicht aber Trainer Joel Santana. Der brasilianische Coach musste sich einige kritische Fragen gefallen lassen, nachdem sein Team trotz einer Vielzahl von Torchancen vor allem in der zweiten Halbzeit nichts Zählbares vorzuweisen hatte.

Pienaar zu lange auf der Bank

So wurde Santana vorgeworfen, den vor dem Spiel angeschlagenen Ex-Dortmunder Steven Pienaar (in der 85. Minute eingewechselt) zu spät gebracht zu haben: "Vielleicht haben Sie ja die Nachrichten verfolgt. Pienaar hat vier, fünf Tage nicht trainiert. Er war nicht fit für 90 Minuten", entgegnete der Trainer, der auf 17:3-Torschüsse seiner Schützlinge verwies.

Dem Asien-Meister warf er destruktives Spiel vor: "Der Gegner hat nie Fußball gespielt, er wollte nur zerstören. Jeder hat seine Meinung, die muss man akzeptieren. Aber ich glaube, wir haben das Spiel dominiert und waren in allen Aspekten ohne Zweifel besser."

Nächster Gegner ist am Mittwoch (20.30 Uhr) in Rustenburg Neuseeland, das 0:5 gegen Spanien unterging. Santana: "Wir müssen cleverer sein."

Milutinovic zufrieden

Dagegen war Iraks Coach, Weltenbummler Bora Milutinovic, hochzufrieden: "Für einige mag das Spiel langweilig gewesen sein. Für mich war es ein Höhepunkt in meiner Karriere.Wir haben einen Punkt und damit die Chance auf den Einzug ins Halbfinale."

Am Mittwoch (16.00 Uhr) trifft sein Team auf Europameister Spanien, den Turnierfavoriten.

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