Vorgeführt, blamiert, ausgeschieden: Nach einem denkwürdigen Debakel gegen die brasilianischen Fußball-Zauberer ist für Weltmeister Italien die Mini-WM schon beendet.
Die Squadra Azzurra leistete sich beim Confed Cup in Südafrika eine peinliche 0:3 (0:3)-Pleite im Klassiker gegen den Rekordweltmeister und verpasste damit das Halbfinale.In die Runde der letzten Vier zogen neben Titelverteidiger Brasilien überraschend die USA ein, die Afrikameister Ägypten 3:0 (1:0) in Rustenburg bezwangen.
Fabiano trifft doppelt
Luis Fabiano mit einem Doppelpack (37. und 43.) sowie ein Eigentor von Andrea Dossena (45.) besiegelten das Aus der "Mumien", wie die Italiener in der Heimat nach der 0:1-Blamage am vergangenen Donnerstag gegen Ägypten verspottet worden waren.
Die brasilianischen Stars um 65-Millionen-Mann Kaka, die seit der WM 1982 (2:3) nicht mehr gegen die Azzurri verloren haben, treffen im Halbfinale am Donnerstag in Johannesburg auf Gastgeber Südafrika.
Italiener werden vorgeführt
Regelrecht vorgeführt wurde die alte Garde der Azzurri vor 41.195 Zuschauern im Lotus-Versfeld-Stadion von Pretoria. Wieder hatte Trainer Marcello Lippi auf seine Helden von Berlin gesetzt und acht Weltmeister von 2006 in der Anfangsformation aufgeboten.
Toni erstmals in Startelf
Diesmal durfte auch der Münchner Luca Toni von Beginn an ran. Doch ihm gelang genauso wenig wie seinen Kollegen, während sie von den Brasilianern durcheinandergewirbelt wurden. Kapitän Fabio Cannavaro bestritt sein 126. Länderspiel und zog mit Rekordnationalspieler Paolo Maldini gleich.
Bis zur 37. Minuten hatten die Azzurri noch unglaubliches Glück, dass der Rekordweltmeister allerbeste Chancen nicht nutzte. Luis Fabiano traf den Pfosten (6.), eine Hereingabe von Lucio lenkte Daniele De Rossi an die Latte (33.). Zudem rettete Torhüter Gianluigi Buffon dreimal in höchster Not.
Buffon dreimal ohne Chance
Machtlos war der Schlussmann von Juventus Turin allerdings bei Luis Fabianos Doppelschlag: Zunächst stoppte der Stürmer des FC Sevilla einen Schuss seines Teamkollegen Maicon und überwand Buffon, dann schloss er eine sehenswerte Kombination über Robinho und Kaka mit seinem dritten Turniertreffer ab.
Schließlich wurde Buffon auch noch von einem Mitspieler bezwungen: Andrea Dossena bugsierte den Ball nach einer scharfen Hereingabe von Robinho ins eigene Tor.
Nach 57 Minuten war für Toni nach einer erneut enttäuschenden Leistung der Arbeitstag beendet. Lippi wechselte den Bayern-Stürmer gegen Alberto Gilardino aus. Danach machten die Italiener mehr Druck, doch Julio Cesar machte mehrere Chancen zunichte.