Diego Maradona feierte das 2:1 (0:0) Argentiniens gegen Peru als Wunder, rutschte nach dem späten Siegtor Martin Palermos bäuchlings über die Grasnarbe und nahm den Retter am Ende des dramatischen Schlussakts minutenlang liebevoll in den Arm.
Der Job vorerst gesichert, die Trümpfe im Kampf um ein Ticket zur Endrunde der WM 2010 wieder in eigener Hand.
"Ich hatte ihm zur Pause gesagt, die Sache für uns zu retten. Der heilige Palermo hat uns neues Leben gegeben", gestand der Gaucho-Coach, der nun als Tabellenvierter am Mittwoch zum Endspiel gegen Uruguay nach Montevideo reist.
Argentinien reicht ein Punkt in Uruguay
Während Chile dank eines 4:2 (2:1) in Kolumbien als dritter Südamerikaner nach Brasilien und Paraguay seine Fahrkarte zur WM-Endrunde im kommenden Jahr in Südafrika löste, duellieren die Uferstaaten des Rio de la Plata um das letzte WM-Ticket.
Argentinien geht mit 25 Punkten ins Finale, die Urus weisen nach dem ebenfalls dramatischen 2:1 (0:0) in Ecuador 24 Zähler auf.
Ein Remis dürfte den Argentiniern reichen, denn Ecuador, das mit 23 Punkten in Chile antritt, hat die um fünf Treffer schlechtere Tordifferenz, schielt aber zumindest auf Platz fünf und die damit verbundenen Playoff-Spiele gegen den CONCACAF-Vierten.
Neben Kolumbien musste Venezuela nach einem 1:2 (0:0) gegen Paraguay die Hoffnung auf seine erste WM-Teilnahme begraben.
Sturm und Regen in Buenos Aires
Die Rechenspiele beschäftigen auch Maradona.
"Jetzt heißt es erst einmal zurück ins Quartier, ausruhen, und dann den Bleistift zücken und Gedanken aufstellen, wie wir auf den Platz gehen", verkündete "El Diez", der sich aber sicher ist: "Wir werden gegen Uruguay unser Leben geben, um uns zu qualifizieren."
"Hält unser Herz das aus?", fragt schon das Sportblatt "Ole" nach dem Drama im Sturm und Regen von Buenos Aires.
Erst egalisierte Hernan Rengifo (90.) die Führung der Argentinier durch Länderspiel-Neuling Gonzalo Higuain (48.), der später dem Münchner Martin Demichelis Platz machte.
Drei Minuten später sorgte dann Palermo mit seinem Tor aus abseitsverdächtiger Position für grenzenlosen Jubel beim zweimaligen Weltmeister.
Palermo wie Phönix aus der Asche
Die Länderspielkarriere von Palermo schien dabei 1999 nach drei verschossenen Elfmetern in einem einzigen Spiel vorzeitig beendet.
"Ich kann gar nicht glauben, dass mir der Fußball nach zehn Jahren diese Möglichkeit gegeben hat. Den Moment werde ich genießen", versprach der 36-Jährige Torjäger von den Boca Juniors.
Glücksgefühle empfand auch Diego Forlan. Europas erfolgreichster Torschütze der vergangenen Saison markierte in Quito gegen Ecuador in der Nachspielzeit (93.) den Siegtreffer der Urus.
Die Führung der Hausherren durch Antonio Valencia (67.) hatte Luis Suarez nur eine Minute später ausgeglichen.
Ganz Chile eine einzige Party
In Santiago de Chile verwandelte sich die Plaza Italia traditionell zur Partymeile. Ein rotes Meer aus Trikots und Fahnen bejubelte die Treffer von Waldo Ponce (35.), Humberto Suazo (37.), Jorge Valdivia (72.) und Fabian Orellana (80.), die "La Roja" nach zwei vergeblichen Anläufen wieder zu einer WM-Endrunde schossen.
Kolumbien war in Medellin durch ein Eigentor des Leverkusener Arturo Vidal (13.) in Führung gegangen, konnte dann nur noch durch Giovanni Moreno (63.) zum zwischenzeitlichen 2:2 ausgleichen.
In Puerto Ordaz endeten die WM-Träume der Bundesliga-Profis Tomas Rincon (Hamburg) und Juan Arango (Mönchengladbach).
Paraguay mit dem Dortmunder Nelson Valdez nutzte seine spielerische Überlegenheit zu Toren durch Salvador Cabanas (56.) und den für ihn eingewechselten Oscar Cardozo (80.).
Venezuelas Anschlusstreffer durch Alexander Rondon (86.) kam zu spät.
Brasilien schont Star-Trio
Den vorletzten Spieltag schließen am Sonntag in La Paz der Tabellenvorletzte Bolivien und Spitzenreiter Brasilien ab.Selecao-Trainer Dunga schont dabei die Stammkräfte Kaka, Luis Fabiano und Gilberto Silva.
Wolfsburgs Kapitän Josue ist erstmals in diesem Jahr von Beginn an eingeplant, während der Bremer Naldo als Reservist vorgesehen ist.
Die WM-Qualifikation in Südafrika