"Das Problem ist nicht Anelka, sondern der Verräter, der unter uns ist." (Patrice Evra, Kapitän Frankreich)
Evra macht sich auf die Suche nach dem Maulwurf, der die unschöne Geschichte zwischen Nicolas Anelka und Trainer Raymond Domenech an die Presse weitergab. Verständlich, dass ihn das aufregt, aber Anelka deshalb zum Unschuldslamm zu machen, ist doch vielleicht etwas gewagt.
"Ich werde nicht über einzelne Spieler reden - aber Rooney spielte nicht wie Rooney." (Fabio Capello, Trainer England)
Wir werden hier keine Trainer kritisieren, aber das war irgendwie nicht so nett, Mister Capello.
"Von so einer Leistung habe ich nicht einmal zu träumen gewagt. Nordkoreas Fußball wird die Welt weiter schockieren." (Do-Ik Pak, Ex-Spieler Nordkorea)
Der Nordkoreaner Pak erzielte bei der WM 1966 das 1:0-Siegtor gegen Italien und ist heute noch ein Volksheld. Klar, dass man ihn nach dem durchaus ordentlichen 1:2 gegen Brasilien vor ein Mikrophon zerrte und Parolen trällern ließ. Das nordkoreanische Team habe "eine gute Organisation, viel Kompetenz und den richtigen Teamgeist", meint Pak. Für Portugal wird das schon reichen...
"Nach den Leistungen von Spanien, Frankreich, England und auch Deutschland können wir erneut Weltmeister werden." (Vincenzo Iaquinta, Italien)
Absolut, Herr Iaquinta! Geht es nach Italiens Leistung kann aber auch Mexiko Weltmeister werden. Oder Chile. Oder die Schweiz. Wird aber alles nicht passieren!
"Never in the field of World Cup conflict has so little been offered by so few to so many (with apologies to Winston Churchill)" (The Sun, englische Tageszeitung)
Der englische Boulevard bediente sich eines leicht abgeänderten Churchill-Zitats, um die dürftige Leistung der Three Lions zu beschreiben. Das Original stammt übrigens vom 20. April 1940, bezog sich auf den Einsatz der Royal Air Force im Zweiten Weltkrieg und geht so: "Never in the field of human conflict was so much owed by so many to so few."
"Ich denke, Maradona benimmt sich normalerweise auch so." (Javier Mascherano, Argentinien)
Der argentinische Kapitän wurde gefragt, wie denn die ganzen Umarmungen und Küsse des Coaches bei der Mannschaft ankämen und ob das alles nur Show von Diego Armando Maradona wäre. Anscheinend nicht.
"1994 hatten wir ein Team von Hinkebeinen, aus dem nur Romario herausragte. Wir haben hässlich gespielt und trotzdem die WM gewonnen. Schönes Spiel zählt nicht. Das Einzige, was zählt, ist der Gewinn des WM-Pokals." (Luiz Inacio Lula da Silva, Brasiliens Staatspräsident)
Geht es nach Brasiliens Staatsoberhaupt, können Dungas Mannen so weiter machen wie gegen Nordkorea.
"Danke an die slowakischen Journalisten, sie sind besser als die ausländischen." (Vladimir Weiss, Trainer Slowakei)
Mit diesen Worten beendete der Coach die PK am Samstag, stand auf und ging. Offenbar hatten ihm die Fragen einiger Südamerikaner vor dem Spiel gegen Paraguay nicht gefallen. Ein Journalist hatte ihn gefragt, ob er den Gegner respektiere. Wohl nicht.
Die Tröte des Tages
"Va te faire enculer, sale fils de pute!" (Nicolas Anelka, Frankreich)
Die französische "L'Equipe" veröffentlichte heute den Wortlaut eines Kabinendisputs zwischen Anelka und Nationaltrainer Raymond Domenech in der Halbzeit des Spiels gegen Mexiko (0:2). Demnach habe Domenech angeprangert, Anelka würde taktisch einen rechten Käse spielen. Anelka antwortete den oben beschriebenen Satz.