Brasilien
Testspiele: Simbabwe (3:0)
Fazit: Der Rekordweltmeister ist schwer einzuschätzen, da Carlos Dunga seine Mannschaft lediglich ein einziges Mal bei einem Testspiel ran ließ. Aber eines ist sicher: Die Party-Brasilianer, die bei der WM 2006 in Deutschland aufreizend lässig auftraten und im Viertelfinale rausflogen, gibt es nicht mehr. Dafür hat vor allem Dunga gesorgt.
"Talent allein reicht nicht mehr. Jetzt müssen sich alle korrekt verhalten, sonst akzeptiert es das Team nicht", so der Brasilien-Coach. Seine größte Sorge vor dem Turnier war die Fitness von Kaka, aber der Spielmacher von Real Madrid hat sich herangekämpft und steht für die WM zur Verfügung.
Argentinien
Testspiele: Kanada (5:0)
Fazit: Maradona will nackt über die Straßen Argentiniens laufen, Sportchef Bilardo den möglichen Final-Torschützen von "hinten nehmen". Die Argentinier sorgten zuletzt nicht gerade für sportliche Schlagzeilen.
Das einzige Testspiel gegen Kanada wurde zwar mit 5:0 gewonnen, aber die Nordamerikaner waren kein Gradmesser. Eher überzeugend war das 1:0 im März gegen Deutschland. Die Hoffnungen ruhen auf der überragenden Offensive mit Lionel Messi, Carlos Tevez, Diego Milito und Co.
Mexiko
Testspiele: England (1:2), Niederlande (1:2), Gambia (5:1), Italien (2:1)
Fazit: Javier Aguirre ließ seine Mannschaft testen wie keine andere. Schon Anfang Mai sichtete er zahlreiche Spieler. Mit England, Niederlande und Italien ging es sogar gegen Hochkaräter, und in keinem Spiel enttäuschten die Mexikaner. Gegen Weltmeister Italien gab es zuletzt sogar einen 2:1-Erfolg.
Einziger Störfaktor waren die Diskussionen um Giovani dos Santos, der mit der Abreise drohte, weil sein jüngerer Bruder Jonathan nicht für den WM-Kader nominiert wurde. Giovani wurde inzwischen wieder beruhigt und ist dabei. Die Gruppe mit Südafrika, Uruguay und Frankreich ist sicher nicht die einfachste, aber mit Mexiko ist zu rechnen.
Chile
Testspiele: Sambia (3:0), Nordirland (1:0), Israel (3:0)
Fazit: Die Chilenen gehören zu den Nobodys unter den WM-Teilnehmern, aber die Südamerikaner sind in der Gruppe H ein heißer Anwärter auf das Weiterkommen. Ganz stark in den Testspielen, vor allem in der Offensive, präsentierte sich die Truppe von Nationaltrainer Marco Bielsa.
Leader des Teams ist Humberto Suazo, aber der Kahlkopf sorgte für unschöne Schlagzeilen, als er mit Dopingvorwürfen belastet wurde. Zudem stoppt ihn eine Muskelverletzung. Aber mit Alexis Sanchez, Jorge Valdivia, Mark Gonzalez und Co. hat Bielsa genügend Alternativen in der Offensive. Nach der starken U-20-WM 2007 könnte Chile wieder für Schlagzeilen sorgen.
Uruguay
Testspiele: Israel (4:1)
Fazit: Diego Forlan, Luis Suarez und Nicolas Loderio sind die Trumpfkarten der Urus, die das einzige Testspiel gegen Israel erfolgreich gestalteten. "Wir können leiden", sagt Verteidiger Andres Scotti. Das sollen vor allem die WM-Gegner spüren.
Paraguay
Testspiele: Irland (1:2), Elfenbeinküste (2:2), Griechenland (2:0)
Fazit: Paraguay rechnet sich für die WM einiges aus. Überzeugend war der Offensivfußball gegen Griechenland. Der Ball rollte gut und auch Neuling Lucas Barrios hat sich gut eingefunden. Fragezeichen gibt es noch um die Fitness des Hoffnungsträgers Roque Santa Cruz.
USA
Testspiele: Tschechien (2:4), Türkei (2:1), Australien (3:1)
Fazit: Nationaltrainer Bob Bradley blickt positiv Richtung WM, aber seine Defensive lässt noch zu viele Chancen zu. Die Ordnung im Spiel des US-Teams fehlt noch. Positiv ist die Offensive, die gegen die Türkei und gegen Australien zu überzeugen wusste.
Honduras
Testspiele: Weißrussland (2:2), Aserbeidschan (0:0), Rumänien (0:3)
Fazit: Die Freude auf die WM-Teilnahme war riesig, aber die leblosen Vorstellungen der Mannschaft in den Testspielen hat die Euphorie gebremst. Bei der Generalprobe gegen Rumänien setzte es nicht nur ein 0:3, sondern auch die Verletzungen von Wilson Palacios und David Suazo. Auch wenn Palacios trotz Adduktorenproblemen spielen will: Die WM für Honduras endet am 25. Juni.