WM

FIFA stellt Nigeria Ultimatum bis Montagabend

SID
Präsident Goodluck Jonathan hat die Nationalmannschaft aus allen Wettbewerben zurückgezogen
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Die FIFA hat Nigeria mit massiven Sanktionen sowie Ausschluss gedroht, sollte Staatspräsident Goodluck Jonathan den Rückzug aus allen internationalen Wettbewerben nicht aufheben.

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Der Fußball-Weltverband FIFA droht Nigeria mit einem Ultimatum. Sollte Staatspräsident Goodluck Jonathan nicht bis Montagabend (18.00 Uhr) den Rückzug der nigerianischen Nationalmannschaft aus allen internationalen Wettbewerben aufheben, dann wird Nigeria mit massiven Sanktionen belegt und aus der FIFA ausgeschlossen. Zuvor hatte FIFA-Generalsekretär Jerome Valcke noch von einem 48-Stunden-Ultimatum gesprochen.

"Nigeria ist zu weit gegangen. Wenn sie ihre Position nicht innerhalb der nächsten 48 Stunden ändern, dann werden sie aus dem Weltverband ausgeschlossen", sagte FIFA-Generalsekretär Jerome Valcke. "Wir können es einer Regierung defintiv nicht erlauben zu entscheiden, dass keine Nationalmannschaft mehr an internationalen Turnieren teilnimmt.

Präsident will Entscheidung nicht zurücknehmen

Ein nigerianischer Regierungssprecher erklärte am Freitag allerdings, dass Staatspräsident Jonathan nicht auf die Drohung der FIFA reagieren werde. "Der Präsident wird seine Entscheidung nicht zurücknehmen. Trotz der möglichen Konsequenzen ist es unumgänglich, den nigerianischen Fußball neuzustrukturieren", sagte der Sprecher des Staatspräsidenten.

Die Super Eagles waren bei der WM in Südafrika nach nur einem Punkt aus drei Spielen als Gruppenletzter in der Vorrunde ausgeschieden.

Staatspräsident Jonathan hatte daraufhin zu der drastischen Maßnahme gegriffen, "um den Fußball in Nigeria neu zu organisieren". Neben Nigeria hatten sich vor wenigen Tagen auch hochrangige Politiker aus Italien und Frankreich aktiv in die Belange der nationalen Fußball-Verbände eingemischt und einen Rüffel der FIFA abgeholt.

Ex-Trainer Vogts nicht verwundert

"Wir gehen gegen Nigeria genauso hart vor wie wir es auch bei Frankreich getan haben. Wir haben 208 Mitgliedsverbände, wenn nur ein Land gegen unsere Statuten verstößt und damit die Pyramide des Fußballs ins Wanken bringt, dann ist alles zerstört", sagte Valcke, der ein kompromissloses Vorgehen gegen Nigeria ankündigte, falls das Ultimatum nicht eingehalten werde.

Der Absturz der Super Adler bei der WM und die Überreaktion des nigerianischen Staatspräsidenten Jonathan haben Ex-Coach Berti Vogts nicht überrascht.

"Es gibt kaum eine afrikanischen Mannschaft, bei der so große Unruhe im Umfeld der Nationalmannschaft herrscht", sagte der ehemalige Bundestrainer dem und wies auf das widerrechtliche Handeln der nigerianischen Führung hin.

"Die FIFA achtet sehr genau darauf, dass es zu keiner staatlichen Einflussnahme in Verbandsangelegenheiten kommt. Deshalb ist diese Entscheidung nicht durchsetzbar."

Spieler geschockt

Auch der nigerianische Fußball hat mit Entsetzen auf die Entscheidung von Jonathan reagiert. So zeigte sich unter anderem Nationalspieler Dickson Ethu "geschockt" über das Dekret. "Vieles funktioniert nicht im nigerianischen Fußball. Uns auszuschließen, ist da sicher keine große Hilfe", sagte der Mittelfeldspieler vom FC Fulham.

Der ehemalige Torhüter Dosu Joseph sprach von "traumatischen Konsequenzen" für das fußballverrückte Land.

"Die Spieler, die Trainer, alle werden leiden. Was auch immer die Motive hinter dieser Entscheidung sind, die Nachteile überwiegen deutlich gegenüber den Vorteilen."

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