WM

Nigeria beugt sich dem FIFA-Druck

SID
Staatspräsident Goodluck Jonathan beugt sich dem Druck der FIFA
© Getty

Eine Stunde vor Ablauf des Ultimatums hat die nigerianische Regierung den Bannstrahl für die Nationalmannschaft aufgehoben. Die FIFA hatte gedroht den Verband zu suspendieren.

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Den Bannstrahl im letzten Moment aufgehoben, die FIFA gerade noch besänftigt: Nigerias Regierung hat unmittelbar vor dem Ablauf des Ultimatums auf den drohenden Ausschluss aus der Familie reagiert und den Super Eagles sowie allen weiteren Nationalteams wieder die Teilnahme an internationalen Wettbewerben ermöglicht.

Staatspräsident Goodluck Jonathan handelte damit am Montag, gut eine Stunde vor Ende des Ultimatums um 18 Uhr, doch noch im Sinne des nigerianische Fußball-Verbandes NFF.

Der nigerianische Verband hatte Jonathan schon am Sonntag händeringend aufgefordert, den Rückzug der Nationalteams aus allen Wettbewerben aufzuheben. Der Ausschluss aus der FIFA hätte für den Verband zudem auch finanzielle Sanktionen zur Folge gehabt.

Nigeria war bei der WM in Südafrika mit nur einem Punkt als Gruppenletzter in der Vorrunde ausgeschieden. Daraufhin hatte der nigerianische Staatspräsident Jonathan in der vergangenen Woche die Super Eagles aufgrund des enttäuschenden Abschneidens bei der WM in Südafrika für zwei Jahre von allen internationalen Wettbewerben zurückgezogen und eine Neuorganisation des nigerianischen Fußballs angeordnet.

Staatliche Einmischung nicht gestattet

Die Regeln des Weltverbandes FIFA untersagen aber ausdrücklich staatliche Einmischung in die Belange der autonomen Fußball-Verbände. Hätte die nigerianische Regierung nicht eingelenkt, wäre eine Suspendierung des nigerianischen Verbandes durch die FIFA unvermeidbar gewesen.

Ein Sprecher des nigerianischen Sportministeriums hatte zuvor nochmals die Vorgehensweise des Präsidenten verteidigt. "Alles, was Nigeria getan hat, war im Interesse des Fußballs. Die FIFA muss entscheiden, ob wir die Regeln verletzt haben", sagte Tony Ohaeri der Nachrichten-Agentur "AFP".

Mit der Entlassung des Verbandspräsidenten Sani Lulu sowie zweier weiterer hochrangiger Funktionäre versuchten die nigerianischen Offiziellen am Sonntag verzweifelt, Staatspräsident Jonathan noch rechtzeitig zum Einlenken zu bewegen. Nach Tagen des Bangens hob die Regierung ihre Entscheidung auf.

Neben Lulu mussten in einer Blitzaktion auch Amanze Ugbulam, Vize-Präsident des Verbandes NFF, und ein Mitglied der technischen Kommission ihren Hut nehmen.

Die übrig gebliebenen Funktionäre baten Jonathan anschließend inständig, "die Entscheidung der Regierung, die Nationalmannschaften für zwei Jahre von allen internationalen Wettbewerben auszuschließen, noch einmal zu überdenken". Der NFF versprach dem Staatspräsidenten zudem, rasche Schritte einzuleiten, um die schlechte Organisation des Fußballs in Nigeria zu verbessern.

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