"Die Daily Mail rückt diesen verleumderischen, herabwürdigenden und spekulativen Journalismus der Marca ins Scheinwerferlicht", schrieb Bale in einem Instagram-Statement.
Schon nach dem 2:1-Erfolg seiner Waliser in den WM-Playoffs gegen Österreich hatte Bale auf die Berichterstattung der spanischen Presse Bezug genommen. "Es ist widerlich, sie sollten sich schämen", sagte Bale und bezog sich damit auf eine Kolumne des Marca-Kolumnisten Manuel Julia. Dieser hatte Bale, der in dieser Saison lediglich fünfmal für Real zum Einsatz kam, mit einem Parasiten verglichen.
In dem Artikel hieß es: "Er ließ sich in Spanien nieder, bei Real Madrid, wo er, maskiert, zunächst Fleiß und Liebe für den Gast zeigte, aber dann führte ihn seine Natur dazu, Blut zu saugen, ohne etwas zurückzugeben. Mehr als Blut: Er saugte und saugt weiter die Euros des Vereins." Und weiter: "Im Gegensatz zu anderen seiner Art, wie dem Floh, der Laus oder der Bettwanze, verursacht der Bale-Parasit bei seinem Wirt weder Juckreiz noch Krankheiten. Aber er lacht, macht sich über ihn lustig und zeigt eine scherzhafte Verachtung für denjenigen, von dem er lebt."
Bale: "Wir alle wissen, wer der wahre Parasit ist!"
"Wir alle wissen, wer der wahre Parasit ist!", schrieb Bale abschließend in seinem längeren Statement, in dem er die mediale Berichterstattung und den kritischen Umgang mit Sportlern anprangerte.
"In einer Zeit, in der sich Menschen wegen der Herzlosigkeit und Unerbittlichkeit der Medien das Leben nehmen, möchte ich wissen, wer diese Journalisten und die Nachrichtenagenturen, die ihnen erlauben, Artikel wie diesen zu schreiben, zur Verantwortung zieht?", schrieb Bale.
Bale appelliert an journalistische Ethik
Er habe sich durch seine Zeit als Profisportler ein dickes Fell zugelegt, ergänzte der 32-Jährige. Dennoch beobachtet er diese Art der Berichterstattung mit Sorge.
"Ich habe miterlebt, welchen Tribut die Medien für die mentale und körperliche Gesundheit von Menschen fordern können", schrieb Bale. "Die Medien erwarten von Profisportlern übermenschliche Leistungen und sind die Ersten, die mit ihnen feiern, wenn sie ihre Ziele erreichen. Doch anstatt sich mit ihnen zu freuen, wenn sie auch nur ein kleines menschliches Versagen zeigen, werden sie stattdessen in Stücke gerissen, was bei ihren Fans Wut und Enttäuschung schürt."
Der alltägliche Druck auf Sportler sei immens, führte Bale weiter aus, "und es ist sonnenklar, wie sehr die negative mediale Aufmerksamkeit einen ohnehin schon gestressten Athleten oder jeden, der in der Öffentlichkeit steht, überfordern kann."
Der Offensivstar von Real Madrid wünscht sich ein Umdenken. "Ich hoffe, dass bis zu dem Zeitpunkt, an dem unsere Kinder in einem Alter sind, in dem sie in der Lage sind, Nachrichten zu konsumieren, die journalistische Ethik und die Standards strenger durchgesetzt worden sind", erläuterte Bale. "Daher möchte ich meine Plattform nutzen, um zu einer Änderung der Art und Weise anzuregen, wie wir öffentlich über Menschen sprechen und sie dafür kritisieren, dass sie größtenteils nicht den oft unrealistischen Erwartungen entsprechen, die an sie gestellt werden."
Bale war 2013 für 100 Millionen Euro von Tottenham Hotspur zu Real Madrid gewechselt. Sein Vertrag läuft im Sommer aus, eine Verlängerung scheint ausgeschlossen. Zuletzt hatte der Offensivstar angekündigt, sich eher auf die walisische Nationalmannschaft konzentrieren zu wollen.