Weltfußballer Lionel Messi höchstpersönlich brachte es auf den Punkt. "Wir müssen nun endgültig positive Ergebnisse einfahren und die Misserfolge hinter uns lassen", forderte Argentiniens neuer Kapitän vor dem Eliminatorias-Auftakt am Freitag gegen Chile.
Kein Tor bei der verkorksten WM im Vorjahr, ohne Treffer bis zum frustrierenden Viertelfinal-Aus bei der Copa America vor knapp drei Monaten auf heimischem Boden: Der Superstar des FC Barcelona ist beim Qualifikations-Marathon zur WM-Endrunde 2014 im benachbarten Brasilien auch persönlich auf Wiedergutmachung aus.
"Kein Spieler gewinnt eine Partie alleine"
"Wenn man gewinnt, geht alles viel leichter von der Hand", bekennt wohlwissend "La Pulga" (der Floh), der mit der "10" auf dem Rücken und der Spielführerbinde um dem Oberarm zumindest äußerlich im himmelblauen Trikot auf Diego Maradonas Spuren wandelt, aber zugleich warnt: "Kein Spieler gewinnt eine Partie alleine."
Zumal in den kommenden zwei Jahren gleich 16 Spiele vor jedem der neun teilnehmenden Mannschaften liegen. Da Brasilien als WM-Gastgeber nicht durch die Qualifikationsmühle muss, sind bei der Endrunde in drei Jahren sechs Südamerika-Starter möglich: vier weitere direkt über die Eliminatorias und ein Team bei einem Sieg im interkontinentalen Play-off-Vergleich gegen einen Asienvertreter.
Laut Weltrangliste hat Uruguay die besten Karten
Die FIFA-Weltrangliste reiht Uruguay (Platz 4), die Argentinier (10), Chile (14), Paraguay (24) und Kolumbien (32) in der September-Ausgabe als heißeste Anwärter auf ein WM-Ticket auf.
Peru (35) und Venezuela (47) haben aber schon bei ihrem Halbfinal-Einzug bei der Copa America den Großen des Kontinents den Kampf angesagt. Ecuador (69) und Bolivien (81) bleibt die Hoffnung auf ihre Heimspiele in dünner Anden-Höhenluft.
Und so zeigt selbst Südamerika-Meister Uruguay, der am Freitag gegen Bolivien die Eliminatorias eröffnet, Respekt vor einem Gegner, der in der letzten Qualifikation nur Vorletzter geworden war.
"Das ist keine Modeltruppe für eine Modenschau, sondern ein Fußballteam", warnte "Uru"-Coach Oscar Washington Tabarez, der auf bewährte Kräfte wie Sturmstar Diego Forlan setzt.
Peru mit Pizarro
Die Bundesliga schaut nach Lima, wo Peru mit Claudio Pizarro (Bremen), Jefferson Farfan (Schalke) und Paolo Guerrero (Hamburg) auf Paraguay trifft.
"Wir hoffen, es wird wegen der Qualität und den guten Lauf, den wir drei haben, spektakulär", bekannte Pizarro, der zugab: "Mein großes Ziel ist es, bei der WM 2014 zu spielen."
Venezuela mit 39-Mann-Kader
Davon träumt auch Venezuela und greift dafür zu ungewöhnlichen Mitteln. Trainer Cesar Farias nominierte 39 Spieler für den anstehenden Doppelspieltag.
21 Akteure, darunter der Wolfsburger Yohandry Orozco, sind am Freitag beim Gastspiel im 2850 Meter hoch gelegenen Quito gegen Ecuador dabei. Die anderen, wie Juan Arango (Mönchengladbach) und Tomás Rincón (Hamburg), werden für das Duell am Dienstag gegen Argentinien geschont.
Die Aussicht auf eine WM-Teilnahme praktisch vor der Haustür weckt erst recht die Begehrlichkeit nach einer Endrunden-Fahrkarte. Und die Ausgeglichenheit auf dem Kontinent, die bei der jüngsten Copa América zementiert wurde, lässt für alle Teams die Tür nach Brasilien offen.
Weltfußballer Lionel Messi im Steckbrief