"Wir waren immer zu Turnieren, schon angefangen bei der U17, und jeder hat schon eine Entschuldigung parat", sagte der Coach, der soeben mit Queens Park Rangers in die Premier League aufgestiegen ist: "Als ich in Tottenham war, kamen zwei oder drei Spieler zu mir und baten darum, sie nicht für Länderspiele freizugeben. Sie wollten nicht für ihr Land spielen. Und seitdem ist es noch schlimmer gewonnen."
Dies habe mit der Anfeindung der Fans zu tun: "Die Spieler stehen Woche für Woche in der Premier League auf der Platz, sie verdienen viel Geld und sie spielen Champions League. Da denken sie sich: Warum soll ich mir diese Aggression antun?"
An der Qualität könne das vorzeitige Vorrunden-Aus bei der WM nicht liegen, betonte Redknapp. Man habe nur eine "mittelmäßige Gruppe gehabt. Italien hat die schlechteste Mannschaft seit Jahren. Uruguay hat nur zwei gute Stürmer. Dass Costa Rica gegen beide gewonnen hat, sagt doch alles".
Scheitern bereits einkalkulierbar
England habe "Spieler, die Woche für Woche in der Premier League spielen. Andere spielen mit welchen, die bei uns auf der Bank sitzen. Wir haben eindeutig bessere Spieler als sie, aber wir scheitern seit Jahren, mit einem guten Trainer nach dem anderen."
Auf die Frage, ob er die Prognose von Verbandspräsident Greg Dyke teile, dass England 2022 Weltmeister werden kann, erklärte Redknapp: "Machen Sie Witze? Im Leben nicht!"
2012 war der Coach lange Favorit auf den Posten des Teammanagers, fühlte sich aber übergangen, als ihm Hodgson vorgezogen wurde. Als er nun eine Umfrage nach einem Nachfolger des (noch nicht entlassenen) Hodgson gewann, stellte Redknapp aber klar: "Das Thema ist vorbei und abgehakt."