Für die FIFA ist das Sponsoring die zweitwichtigste Einnahmequelle nach dem Verkauf der TV-Rechte. Laut Budgetplan will der Verband im vierjährigen WM-Zyklus 2015 bis 2018 insgesamt 1,45 Milliarden Dollar (1,23 Milliarden Euro) über Sponsoring einnehmen. Doch die zahlreichen Affären belasten augenscheinlich die Geschäfte des Weltverbandes.
Mitte 2015 waren mehrere hohe FIFA-Funktionäre auf Druck der US-Regierung wegen des Verdachts der Korruption bei der Vergabe von TV-Rechten verhaftet worden. Im November begann in New York der Prozess. Hinzu kommen Probleme im Gastgeberland - etwa die Sanktionen infolge der Krim-Krise und die Affäre um Staatsdoping vor den Winterspielen 2014 in Sotschi, in die auch WM-Organisationschef Witali Mutko verwickelt ist.
Erst zwei regionale Sponsoren - FIFA trotzdem "zuversichtlich"
Aus Russland haben bislang erst zwei Sponsoren unterschrieben: der staatliche Energiekonzern Gazprom und die Alfa-Bank. Auf Anfrage von Capital verwies die FIFA darauf, dass der Verkauf von Vermarktungsrechten derzeit noch laufe. Die Top-Sponsoren, die auch die meisten Einnahmen bringen, seien gesichert.
Für die Rechte aus der zweiten und dritten Kategorie liefen Gespräche "mit mehreren Unternehmen". Die FIFA sei "zuversichtlich", dass sie für den Zeitraum 2015 bis 2018 ihr Erlösziel von 5,66 Milliarden Dollar (4,8 Milliarden Euro) Gesamteinnahmen und den geplanten Überschuss von 100 Millionen Dollar erreichen werde.
Mehr Pakete, aber weniger Interessenten
Bei der WM 2014 in Brasilien waren alle Vermarktungsrechte viele Monate im Voraus ausverkauft. Für den neuen WM-Zyklus 2015 bis 2018 hatte die FIFA das Sponsoringkonzept erweitert. Statt für 20 gibt es nun Platz für bis zu 34 Unternehmen.In der günstigsten Kategorie können erstmals bis zu 20 "regionale Förderer" Rechte für bestimmte Weltregionen kaufen.
2014 gab es neben den permanenten FIFA-Partnern und WM-Sponsoren nur sechs "nationale Förderer". Die Einnahmen hieraus beliefen sich auf rund 160 Millionen Dollar.
Vor allem in der aufgeblähten untersten Kategorie bleibt die FIFA bislang auf ihren Rechte-Paketen sitzen. Von den bis zu 20 Plätzen ist erst einer verkauft: an die russische Alfa-Bank, für vier Millionen Dollar. Auch in der zweitteuersten Kategorie der WM-Sponsoren sind derzeit noch drei Plätze unbesetzt.