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Fünf Thesen zum deutschen WM-Kader: "Im Paket ist Wagner eher eine Option als Gomez"

Von SPOX
Nimmt Joachim Löw Sandro Wagner oder Mario Gomez mit zur WM? Oder beide?
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Seite 2: Löw sollte Wagner und Gomez mitnehmen

Jochen Tittmar (SPOX-Redakteur): Ich bin davon überzeugt, dass Löw beide ins Trainingslager mitnehmen wird. In den Testspielen werden dann beide ausreichend Spielzeit erhalten. Es wird eine Frage der aktuellen Tagesform, wer letztlich mit nach Russland fährt. Ich tendiere aufgrund der international größeren Erfahrung zu Gomez, würde es aber für sinnvoll halten, einfach beide mitzunehmen. Ja, sie sind ähnliche Spielertypen - na und? Das muss für mich nicht gleichzeitig ein Ausschlusskriterium bedeuten. Im Notfall auf eine falsche Neun oder einen nicht gelernten Stürmer zu bauen, hielte ich für den falschen Weg.

Stefan Petri (Nationalmannschaftsreporter SPOX): Ich hatte Gomez Ende März nach den Länderspielen leicht vorn gesehen und sehe nicht, dass sich die Situation groß geändert hat. Aber die Konkurrenzsituation im Sturm allgemein hat sich durch die Verletzungen Gnabrys und Stindls natürlich enorm geändert. So hätte man mit Werner und Gomez/Wagner nur noch zwei wirkliche Stürmer dabei, Müller wird ja auch von Löw nicht mehr als echte Spitze gesehen. Das ist schon eine eher dünne Besetzung. Andererseits macht es aber keinen Sinn, beide mitzunehmen, wenn es keine Chance gibt, dass sie beide im gleichen Spiel zum Einsatz kommen. Und diese Wahrscheinlichkeit läge grob geschätzt bei 0,1 Prozent. Ich glaube, dass Löw lieber in die Breite der Offensive investieren wird. Sollten sich dann tatsächlich Werner und/oder Gomez verletzen, wird eben die falsche Neun reaktiviert.

Jochen Rabe (SPOX-Redakteur): Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass er beide mitnimmt. Dafür ist ihre Wirkung, die man mit einer Einwechslung erreichen will, zu ähnlich. Wenngleich ich Gomez als Spieler und als Mensch sehr gerne mag, sehe ich Wagner im Vorteil. Ich glaube, er kann ein größerer Faktor für die Stimmung im Team sein. Außerdem hat er im letzten halben Jahr mit den Bayern trainiert und gespielt, er kennt die Flanken von Kimmich aus dem Effeff. Dadurch ist er bei Flanken womöglich die größere Waffe im Strafraum. Außerdem hat er eine Galligkeit und eine Einstellung, die im Kader beinahe kein anderer einbringen kann. Im Gesamtpaket ist Wagner deshalb eher eine Option als Gomez.

Andreas Lehner (SPOX-Fußballchef): Ein Keilstürmer reicht, um in gewissen Momenten die Körperlichkeit im Zentrum zu erhöhen. Also gibt es für mich nur Gomez oder Wagner. Werner ist im Sturm gesetzt und zwei Kaderplätze mit Backup-Stürmern zu blockieren, halte ich nicht für sinnvoll. Im Endeffekt hat Wagner in der Rückrunde seine Torgefährlichkeit in der Bundesliga unterstrichen - ebenso wie Gomez -, in der Champions League hat er nur 50 Minuten gespielt. Der Erkenntnisgewinn für Löw seit dem Wechsel zu Bayern ist also eher gering. Ich glaube, er nimmt Gomez mit.