Deutschlands Nationaltrainer Joachim Löw ist von allen Coaches am längsten im Amt. Seit 2006 sitzt der 58-Jährige auf der Trainerbank des DFB-Teams. Dahinter folgt der Nationaltrainer aus dem Iran. Carlos Queiroz ist seit 2011 im Amt. Japan stellt mit Akira Nishino den unerfahrensten Coach, der erst seit April Nationalcoach ist.
Trainer aller WM-Teilnehmer im Überblick
Land | Trainer | Im Amt seit | Größter Erfolg |
Russland | Stanislav Cherchesov | August 2016 | - |
Saudi-Arabien | Juan Antonio Pizzi | November 2017 | - |
Uruguay | Oscar Tabarez | Februar 2006 | Copa-America-Sieger |
Ägypten | Hector Cuper | März 2015 | Afrika-Cup-Finalist |
Portugal | Fernando Santos | September 2014 | Europameister |
Spanien | Fernando Hierro | Juni 2018 | |
Marokko | Herve Renard | Februar 2016 | Afrika-Cup-Viertelfinalist |
Iran | Carlos Queiroz | April 2011 | Asien-Cup-Viertelfinalist |
Frankreich | Didier Deschamps | Juli 2012 | EM-Finalist |
Australien | Bert van Marwijk | Januar 2018 | - |
Peru | Ricardo Gareca | Februar 2015 | Copa-America-Viertelfinalist |
Dänemark | Age Hareide | März 2016 | - |
Argentinien | Jorge Sampaoli | Juni 2017 | - |
Island | Heimir Hallgrimsson | Juli 2016 | - |
Kroatien | Zlatko Dalic | Oktober 2017 | - |
Nigeria | Gernot Rohr | August 2016 | - |
Brasilien | Tite | Juni 2016 | - |
Schweiz | Vladimir Petkovic | August 2014 | EM-Achtelfinalist |
Costa Rica | Oscar Ramirez | August 2015 | Gold-Cup-Halbfinalist |
Serbien | Mladen Krstajic | Januar 2018 | - |
Deutschland | Joachim Löw | Juli 2006 | Weltmeister |
Schweden | Janne Andersson | Juni 2016 | - |
Mexiko | Juan Carlos Osorio | Oktober 2015 | Vierter beim Confederations Cup |
Südkorea | Tae-Yong Shin | Juli 2017 | - |
Belgien | Roberto Martinez | August 2016 | - |
Panama | Hernan Gomez | Februar 2014 | Dritter beim Gold Cup |
Tunesien | Nabil Maaloul | April 2017 | - |
England | Gareth Southgate | November 2016 | - |
Polen | Adam Nawalka | November 2013 | EM-Viertelfinalist |
Senegal | Aliou Cisse | März 2015 | Afrika-Cup-Viertelfinalist |
Kolumbien | Jose Nestor Pekerman | Januar 2012 | Dritter bei der Copa America Centenario |
Japan | Akira Nishino | April 2018 | - |
WM-Trainer - Joachim Löw: Die Titelverteidigung als großes Ziel
Unter Löw stand die deutsche Nationalmannschaft bei großen Turnieren immer mindestens im Halbfinale. Bei der Europameisterschaft 2008 scheiterte das DFB-Team im Finale gegen Spanien und auch bei der WM 2010 waren die Südeuropäer den Deutschen überlegen. Damals schied Deutschland bereits im Halbfinale aus, holte sich aber im Spiel um Platz drei gegen Uruguay immerhin noch die Bronze-Medaille.
Als Löw auch bei seinem dritten Turnier keinen Titel gewann, wurden die kritischen Stimmen in den Medien lauter. Nach der Halbfinalniederlage bei der EM 2012 gegen Italien schrieb beispielsweise der kicker: "Seine Aufstellung richtete er über die Maßen an Personal und Spielweise der Azzurri aus, er veränderte seine Elf personell und taktisch gravierend - und verzockte sich dabei."
Löw ließ sich davon nicht beeinflussen. 2014 folgte schließlich der große Titel mit dem Gewinn der Weltmeisterschaft in Brasilien.
Zwar war bei der EM 2016 wieder im Halbfinale Schluss, bei der kommenden WM hat der 58-Jährige allerdings wieder die Chance, erneut alle Kritiker verstummen zu lassen. Er wäre nach Italiens Vittoro Pozzo erst der zweite Trainer, der einen Weltmeistertitel verteidigen konnte. Da sein Vertrag bis zur WM 2022 in Katar gültig ist, wäre ein alleiniger Rekord mit drei Titeln in Folge möglich.
Brasilien: Unter Trainer Tite läuft alles besser
Der 57 Jahre alte Tite übernahm 2016 eine kriselnde brasilianische Selecao. Nach der 1:7-Blamage im Halbfinale gegen Deutschland bei der WM im eigenen Land übernahm zunächst Dunga den Trainerposten bei Brasilien. Ohne Erfolg. Bei der Copa America schied die Selecao bereits in der Vorrunde aus, Dunga musste sofort wieder gehen.
Seitdem ist Tite im Amt und schaffte es, das brasilianische Team zurück in die Erfolgsspur zu führen. In 21 Partien unter Tites Leitung verlor Brasilien lediglich eines, zudem gelangen in der WM-Qualifikation zu Beginn neun Siege in Folge. Seinen größten Erfolg feierte Tite im Vereinsfußball, als er mit Corinthians Sao Paulo 2012 die Klubweltmeisterschaft gewann. In Russland hat der Brasilianer nun die Chance, auch als Nationalcoach einen Titel zu gewinnen.
WM-Trainer - Argentiniens Jorge Sampaoli hat Titelerfahrung
Argentiniens WM-Qualifikation war bis zum letzten Spieltag unsicher. In den ersten Spielen war noch Edgardo Bauza im Amt, der dabei allerdings keine Erfolge erzielte. Im Juni vergangenen Jahres folgte schließlich Jorge Sampaoli. Doch auch der 58-Jährige tat sich zunächst schwer.
Nach drei Unentschieden musste Argentinien bis zum letzten Spiel in Ecuador zittern. Dieses gewann das Team um Superstar Lionel Messi mit 3:1 und qualifizierte sich so für die Weltmeisterschaft in Russland. Sampaoli muss bei den Gauchos zunächst beweisen, ob er seine bisherigen Erfolge als Trainer bestätigen kann. Der 58-Jährige hatte zuvor sowohl als Nationaltrainer der chilenischen Mannschaft, mit der er die Copa America bejubeln durfte, als auch beim FC Sevilla seine Qualitäten unter Beweis gestellt.
Didier Deschamps: Mit geballter Offensive zum ersten Titel mit Frankreich
Nach Joachim Löw ist Didier Deschamps unter den europäischen Teilnehmern bei der WM der Trainer mit der zweitlängsten Amtszeit als Nationalcoach. Er übernahm die französische Equipe Tricolore nach der chaotischen Zeit unter Raymond Domenech und Laurent Blanc im Jahr 2012 und führte die Franzosen zurück in die Weltspitze. Bei der EM 2016 verpasste er den Titel im eigenen Land nur knapp. Im Finale verlor Frankreich gegen Portugal nach Verlängerung mit 0:1.
Zuvor hatte er große Erfolge als Trainer von Olympique Marseille gefeiert. 2010 führte er den Klub zur Meisterschaft und gewann zudem zweimal den französischen Superpokal und dreimal den Ligapokal. Zu Beginn des neuen Jahrtausends war er auch bei AS Monaco erfolgreich. 2004 verlor er das Champions-League-Finale gegen den FC Porto und verpasste so den größten Vereinstitel im europäischen Fußball.
Julen Lopetegui: Spanien feuert Trainer kurz vor WM
Einen Tag vor der WM wurde der 51-jährige Julen Lopetegui als spanischer Nationaltrainer entlassen. Zuvor hatte Lopetegui bekannt gegeben, dass er bei Real Madrid unterschrieben hat.
Seine Nachfolge übernimmt Fernando Hierro.