Frankreich: Die Situation im Mittelfeld
WM-Personal: Paul Pogba (25, Manchester United), N'Golo Kante (27, FC Chelsea), Blaise Matuidi (31, Juventus), Corentin Tolisso (24, FC Bayern München), Steven N'Zonzi (29, FC Sevilla)
Spieler im Blickfeld: Tiemoue Bakayoko (23, FC Chelsea), Adrien Rabiot (23, PSG), Moussa Sissoko (28, Tottenham Hotspur), Geoffrey Kondogbia (25, FC Valencia), Christopher Nkunku (20, PSG), Maxime Lopez (20, Olympique Marseille), Dimitri Payet (31, Olympique Marseille), Morgan Schneiderlin (28, FC Everton), Lucas Tousart (21, Olympique Lyon), Tanguy Ndombele (21, Olympique Lyon), Houssem Aouar (20, Olympique Lyon), Mickael Cuisance (18, Borussia Mönchengladbach), Olivier Ntchan (22, Celtic), Jordan Veretout (25, AC Florenz)
Situation:
Das Mittelfeldzentrum war bei der WM eine Bank. N'Golo Kante als der beste Ballabfänger des Turniers. Und Paul Pogba als dynamischer Sechser mit riesiger Präsenz, der Wege nach vorne macht und spätestens mit seiner starken Leistung im WM-Finale die ultimative Legitimation für einen Führungsanspruch hat. Diese Kombination passt und wird in den kommenden Jahren eine Konstante im Mannschaftsgerüst bleiben.
Daneben überzeugte bei der WM Blaise Matuidi in einer Hybridrolle aus Linksaußen und drittem Sechser. Matuidi war mit seiner Zweikampfstärke bei gleichzeitig kaum vorhandenen Offensivimpulsen einer der Schlüsselspieler für die stabile Herangehensweise. Mit 31 gehört er aber auch zu den ältesten Spielern im Kader. Bei dieser WM ein nötiger Klecks Erfahrung, perspektivisch könnte es eng werden.
Corentin Tolisso als neuer Führungsspieler beim FC Bayern?
Vor allem dann, wenn Corentin Tolisso in seinem zweiten Jahr beim FC Bayern München seine guten Eindrücke aus der Premierensaison bestätigt und unter dem neuen Trainer Niko Kovac zu noch mehr Einsatzzeiten kommen sollte. Argumente dafür gäbe es: Kovac setzte in Frankfurt viel auf Körperlichkeit und Dynamik, beides bringt Tolisso mit. Das Selbstvertrauen des WM-Triumphes ist sicher auch kein Nachteil.
Tolisso machte bereits während der WM fünf Spiele, bei konstanter Weiterentwicklung ist er ein dauerhafter Kandidat für die Startelf.
N'Zonzi zwischen WM-Final-Euphorie und Europa-League-Quali
Steven N'Zonzi kam im WM-Finale für Kante, der aufgrund einer Gelben Karte seiner Stärken beraubt war, und machte aufgrund seiner Zweikampfstärke und Ballsicherheit Eigenwerbung. Wichtig für ihn wird sein, wie es auf Vereinsebene weitergeht. Mit dem FC Sevilla muss er jedenfalls erst einmal in die Europa-League-Qualifikation. Ganz ohne europäischen Wettbewerb könnte es auch als Weltmeister schwierig werden, Argumente für eine Nominierung zu finden.
Im Zentrum sind künftig auch Tiemoue Bakayoko vom FC Chelsea als körperlich starker Ballabfänger und der Pariser Adrien Rabiot Alternativen. Darüber hinaus spielen unter anderem mit Maxime Lopez, Tanguy Ndombele, Lucas Tousart und Houssem Auoar zahlreiche Talente um die 20 Jahre in der Ligue 1, die bereits bei einigen europäischen Topklubs auf dem Zettel stehen.