Panama begann erwartet passiv, lief die Roten Teufel im 4-1-4-1 erst tief in der eigenen Hälfte an und überließ den Belgiern den Ball. In der Anfangsviertelstunde kontrollierte der Favorit mit über 80 Prozent Ballbesitz das Spiel und kam über akzentuierte Rhythmuswechsel zu guten Möglichkeiten. Mertens und Hazard verpassten die frühe Führung.
Die Mittelamerikaner hielten dank eines sehr körperbetonten, robusten Spiels und gutem Verschieben dagegen und fanden nach und nach besser in die Partie - auch, weil Belgien das hohe Tempo im letzten Angriffsdrittel nicht konstant halten konnte. Ein Kunstschuss knackte schließlich Panamas Bollwerk: Mertens nahm einen unglücklich ans rechte Strafraumeck geklärten Ball volley und traf traumhaft ins lange Eck.
Panama intensivierte mit zunehmender Spieldauer die Angriffsbemühungen und kam in der 55. Minute zum ersten Schuss auf das Tor von Courtois, der gegen Murillo stark zur Ecke klärte. Insgesamt war Panama jedoch deutlich zu harmlos und gab in der letzten halben Stunde zu viele Räume frei, die Belgien gnadenlos ausnutzte - die Niederlage ging auch in der Höhe völlig in Ordnung.
Die Daten des Spiels Belgien - Panama
Tore: 1:0 Mertens (47.), 2:0 Lukaku (69.), 3:0 Lukaku (75.)
- Die bisher letzte Mannschaft, die ihr WM-Debüt gewann, war Senegal: 2002 gegen Frankreich (1:0).
- Immer wenn Mertens trifft, gewinnt Belgien (13 Siege).
- Lukaku war an 13 der letzten 19 Tore Belgiens direkt beteiligt (11 Tore, 2 Assists).
- Hazard war in seinen letzten 16 Spielen gar an 17 Toren beteiligt (8 Tore, 8 Assists).
Der Star des Spiels: Eden Hazard (Belgien)
Neben Mertens der aktivste Offensivspieler der Belgier. War an sieben Torschüssen direkt beteiligt und bereitete das 3:0 von Lukaku mit einem perfekt getimeten Pass vor. Bestritt außerdem die meisten Zweikämpfe auf dem Platz (21) und überzeugte durch seine Ballsicherheit.
Der Flop des Spiels: Fidel Escobar (Panama)
War mit Belgiens dynamischen Offensivakteuren schlicht überfordert. Verlängerte den Ball vor dem 0:1 unglücklich zu Torschütze Mertens. Beim 0:2 ließ er Lukaku unachtsam in seinem Rücken entwischen. Der Belgier kam so ungehindert zum Kopfball.
Der Schiedsrichter: Janny Sikazwe (Sambia)
Pfiff sehr kleinlich. Zeigte Meunier nach wiederholtem, aber harmlosem Foulspiel schon nach 14 Minuten die Gelbe Karte. Dieser strengen Linie blieb Sikazwe aber nicht treu - es fehlte die Verhältnismäßigkeit.
Belgien - Panama: Die Reaktionen der Trainer
Roberto Martinez (Belgien): "Das erste Spiel bei einer WM ist immer schwer, die drei Punkte sind am wichtigsten. Wir wussten, dass wir ruhig bleiben müssen. Geduld war gefragt. In der zweiten Halbzeit hat man die Qualität unserer Mannschaft gesehen. Wir sind nicht WM-Favorit, weil wir heute gewonnen haben."
Hernan Gomez (Panama): "Ich denke, wir haben heute eine Menge gelernt. Es war ein sehr emotionaler Tag und unsere Spieler waren selbst zu Beginn der Partie noch sehr emotional. Mit zunehmender Spielzeit hat sich das dann gelegt und wir konnten uns besser fokussieren. Unsere Leistung war nicht schlecht."