Bei seinem Elfmetertor gegen Ghana stellte Cristiano Ronaldo einen neuen WM-Rekord auf. Dennoch gab es harte Kritik an Portugals Superstar nach seinem ersten Auftritt beider Weltmeisterschaft in Katar.
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Beim irischen Fernsehsender RTE ließ der deutsche Ex-Nationalspieler Dietmar Hamann kein gutes Haar an CR7. "Portugal sieht mit Ronaldo langweilig aus", analysierte er: "Ich glaube nicht, dass er derselbe Spieler ist - ich weiß nicht, ob es an der Fitness liegt oder daran, dass er nicht gespielt hat." Aber: "Wenn man ihm heute zuschaut, die Bälle, die er weggegeben hat, das hat es in seiner Karriere noch nie gegeben."
Er plädierte für einen Wechsel in der Startelf: Ich denke, dass Leão in die Mannschaft kommen muss, weil es ihnen auf dem ganzen Spielfeld an Tempo fehlt". So sei es "sehr schwer, Chancen aus dem Spiel heraus zu kreieren". Hamanns Urteil: Ronaldo "sieht wie ein Fußgänger aus".
Ähnlich urteilte ZDF-Experte Christoph Kramer: Ronaldo nehme zwar "unfassbar viel Druck von einer Mannschaft, weil er der ist, der er ist. Das kann im Umkehrschluss aber auch lähmend sein, weil klar ist: Wenn Ronaldo nur die Hand hebt, kommt der Ball in Situationen, wenn es nicht richtig ist, zu ihm. Er nimmt Platz für die anderen weg."
CR7 müsse aufgrund seiner Laufschwäche ins portugiesische Spiel anders eingebunden werden, forderte Kramer: "Du musst gucken, dass er eine ganz einfache Aufgabe hat, dass er bei einem Innenverteidiger stehen bleibt."
Teamkollege Bruno Fernandes hatte Ronaldo nach dem 3:2-Erfolg öffentlich verteidigt: "Ich bete, dass Ihr alle [mit eurer Kritik] weitermacht, denn dann spielt er am besten." Kramer kann sich allerdings nicht vorstellen, dass der 37-Jährige nach seinem Abschied von Manchester United noch einmal bei einem Top-Klub unterschreiben wird: "Ich glaube, dass er einen dicken Fisch angeln wird und sich richtig, richtig viel Geld einsteckt und irgendwo in einer Operettenliga in seinen wohlverdienten Schaulaufmodus geht."