Der DFB will sich von einer möglichen Sanktion durch den Weltverband FIFA für das Tragen der "One Love"-Armbinde nicht abschrecken lassen.
"Ich bin durchaus bereit, eine Geldstrafe in Kauf zu nehmen", sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf kurz vor dem WM-Beginn am Freitag: "Das ist keine politische Äußerung, sondern eine Statement für die Menschenrechte."
Neuendorf schwenkt damit auf die Linie der Engländer ein, die ebenfalls einer Geldstrafe trotzen wollen. Neben Manuel Neuer und Harry Kane wollen auch weitere Spielführer (Niederlande, Belgien, Schweiz, Wales, Dänemark) die Binde tragen. Frankreichs Hugo Hugo Lloris hat dagegen einen Rückzieher gemacht.
Die Binde mit dem Herz in bunten Farben und der Aufschrift "One Love" gilt als Kompromiss, um die Situation in Katar nicht noch weiter anzuheizen. Zahlreiche Kritiker hatten sich die Regenbogenbinde gewünscht.
Als Zeichen der Solidarität mit den Wanderarbeitern in Katar wird die deutsche Nationalmannschaft zudem ein SOS-Kinderdorf in Nepal unterstützen. Über die Stiftung soll über fünf Jahre eine Million Euro fließen.
"Das Geld kommt direkt von den Spielern. Es war Mannschaft ein besonderes Anliegen", sagte Neuendorf: "400.000 Wanderarbeiter kommen aus Nepal. Wir wollen die Menschen unterstützen, wo sie herkommen, um den Migrationsdruck zu nehmen. Die Kinder sollen Bildung erfahren. Das ist eine Maßnahme, die wirklich ein Zeichen setzt und nachhaltig ist."
DFB-Präsident Bernd Neuendorf geht von einem erfolgreichen WM-Start der deutschen Fußball-Nationalmannschaft gegen Japan aus. "Ich bin fest davon überzeugt, dass wir einen positiven Auftakt erleben und das Spiel sicherlich gewinnen", sagte der 61-Jährige.
Außerdem nimmt Neuendorf die Mannschaft von Bundestrainer Hansi Flick als "echte Einheit" wahr, "der Spirit der Mannschaft ist gut". Man spüre, dass "nach dem Spiel im Oman die Spannung im Kessel allmählich steigt. Es ist eine positive Anspannung, gepaart mit einer gesunden und guten Lockerheit", ergänzte Neuendorf.