"Mobbing"-Vorwürfe und eingeschüchterte Spieler: Die Kritik am Vorgehen des Fußball-Weltverbands FIFA in der "One Love"-Affäre reißt nicht ab. "Wir befinden uns derzeit in einer außergewöhnlichen Situation. Ich bin nicht nur enttäuscht, sondern wütend", sagte Jesper Möller, Vorsitzender des dänischen Fußballverbands DBU: "Wir werden darauf reagieren."
Er warf der FIFA um Präsident Gianni Infantino in einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz vor, mit "Mobbing-Methoden" das Tragen der "One Love"-Binde als Zeichen für Vielfalt und Integration unterbunden zu haben.
Möller kündigte eine gemeinsame Reaktion mit den weiteren sechs europäischen Verbänden an, die von ihrem Vorhaben aufgrund angedrohter Sanktionen der FIFA kurzfristig abgesehen hatten. Dazu zählt auch der DFB, den nächsten Austausch solle es am Donnerstag geben.
Unterdessen räumte der belgische WM-Spieler Jan Vertonghen ein, sich mit Kritik an der FIFA oder dem Gastgeber Katar zurückzuhalten, weil er eine Sperre befürchtet. "Ich fühle mich nicht wohl dabei, etwas zu sagen. Und das sagt schon genug aus, dass wir unter Druck gesetzt werden", sagte der 35-Jährige: "Das ist eine bedauerliche Situation, die ich im Fußball noch nie erlebt habe und die ich hoffentlich auch nicht mehr erleben werde."