Vor dem Sonntagspiel der 2. Bundesliga zwischen Rot-Weiß Oberhausen und 1860 München (0:1) hat es anscheinend verdächtige Wettbewegungen gegeben.
"Der vierte Schiedsrichter kam vor dem Spiel in unsere Kabine und erwähnte, dass das Spiel unter Manipulationsverdacht stehe", sagte Oberhausens Pressesprecher Daniel Mucha und bestätigte damit eine Meldung der ARD-Sportschau, wonach die Partie unter Manipulationsverdacht stehe.
DFB-Bestätigung folgte am Abend
Auch der Deutsche Fußball-Bund (DFB) bestätigte am Abend den Vorgang. DFB-Vize Rainer Koch klärte in der Sendung Blickpunkt Sport des "Bayerischen Rundfunks" zu den Hintergründen auf:
"Was heute festzustellen war, waren kurz vor dem Spiel außergewöhnliche Ausschläge auf dem internationalen Wettmarkt, bezogen auf die Spieleinsätze. Das war so außergewöhnlich, dass wir uns verlasst gesehen haben, unseren Schiedsrichterbeobachter Hellmut Krug vor Ort anzurufen und ihn zu bitten, in beide Mannschaftskabinen und in die Schiedsrichterkabine zu gehen, und darüber zu informieren, dass wir diese Auffälligkeiten haben."
"Schlussfolgerungen am Montag"
Man werde sich nun "am Montag alles ganz genau anschauen, den Wettmarkt, und natürlich auch nochmal das Spiel selbst. Daraus werden wir dann unsere Schlussfolgerungen ziehen!", so Koch weiter.
1860-Pressesprecher Robert Hettich sagte: "20 Minuten vor dem Spiel hat uns der frühere Schiedsrichter Hellmut Krug darüber informiert, dass das Frühwarnsystem Betradar auffällige Werte gemeldet habe und deshalb das Spiel unter besonderer Beobachtung stehe."
Kinhöfer als Beobachter im Stadion
Hettich berichtete weiter, dass FIFA-Schiedsrichter Thorsten Kinhöfer auf der Tribüne als Beobachter eingesetzt worden war und natürlich auch die Leistung von Referee Christian Fischer aus Hemer genau unter die Lupe genommen habe.
Nach Angaben von Mucha sei RWO bislang nicht mehr bekannt, auch "der Schiedsrichter wusste von offizieller Seite ebenfalls noch nichts".
Eigentor entscheidet
Das Spiel wurde dann auch noch durch ein Eigentor entschieden. In der 63. Minute verlängerte RWO-Abwehrspieler Marinko Miletic einen Freistoß von Alexander Ludwig ins eigene Tor.
"Da waren keine Auffälligkeiten zu beobachten, das war einfach Pech", kommentierte Hettich die entscheidende Szene. Auch ansonsten wäre es ein "ganz normales Spiel mit Chancen auf beiden Seiten" gewesen.