Mit einer Wutrede und teilweise derbem Vokabular hat sich Trainer Michael Krüger vom Zweitligisten Alemannia Aachen am Montagabend nach dem Spiel gegen Düsseldorf Luft verschafft.
"Was ich hier an Rückschlägen erleben muss, tut richtig, richtig weh", sagte der Coach nach der 0:1-Heimniederlage gegen Fortuna Düsseldorf: "Das Trainer-Team reißt sich Woche für Woche den Arsch auf bis zur Hutkrempe und am Ende stehen wir oft mit leeren Hände da."
Dies liege vor allem an der personellen Situation, "denn kaum ist Aimen Demai von der Scheißerei genesen, sitzt Cristian Fiel in der Kabine und übergibt sich". Trotz der Personalnot blieben die Ansprüche beim Tabellenelften aber dieselben.
"Mir ist die wirtschaftliche Lage ja auch bewusst. Schließlich kostet unser Postkasten hier ein paar Euro sechzig", meinte Krüger mit Blick auf das im Sommer erbaute gelbe Stadion.
Rückschläge lassen Krüger verzweifeln
Das Gerede vom Niemandsland könne er jedenfalls nicht mehr hören, sagte Krüger, "denn ich will noch ein paar Prämien gewinnen. Mein Gehalt ist nämlich eh kein Gehalt, das ist Schmerzensgeld." Nach "SID"-Informationen erhält Krüger 7000 Euro monatlich.
Zuvor im Sudan hatte er angeblich etwa eine Million Euro im Jahr verdient. Aachen sah Krüger als Chance an, sich bei einem deutschen Traditionsklub durchzusetzen und vielleicht den Sprung in die Bundesliga zu schaffen, "aber diese ständigen Nackenschläge sind auf Dauer unglaublich frustrierend."