Außenseiter Regensburg hofft auf Überraschung

SID
Gibt es die "Ostbayern Power" bald in der zweiten Liga? Regensburg kann die Sensation schaffen
© Getty

Happy End nach einer enttäuschenden Saison oder doch der Sturz in die fußballerische Bedeutungslosigkeit: Wenn der Karlsruher SC im Relegations-Rückspiel am Montag (20.15 Uhr im LIVE-TICKER) um den letzten freien Platz für die kommende Zweitliga-Saison gegen den Drittligisten Jahn Regensburg kämpft, steht die Zukunft des Traditionsklubs auf dem Spiel.

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Doch nach dem 1:1 im Hinspiel am Freitag ist die Zuversicht beim KSC groß. "Eigentlich gibt es keine Gefahr. Wir sind im Kopf gefestigt. Wir spielen soliden Fußball und haben daheim in den letzten Spielen immer zu null gespielt", sagte Mittelfeldspieler Timo Staffeldt.

Vor ausverkauftem Haus im heimischen Wildparkstadion wollen die Badener, die in der Saison 1993/94 ins Halbfinale des UEFA-Pokals gestürmt waren, den zweiten Abstieg der Vereinsgeschichte in die 3. Liga mit aller Kraft verhindern. KSC-Trainer Markus Kauczinski ist trotz der besseren Ausgangsposition aber noch vorsichtig: "Kleinigkeiten werden den Ausschlag geben."

Schweinsteiger: "Das ist ein Riesenspaß für uns"

In den vergangenen vier Partien siegten die Badener vor heimischer Kulisse, kassierten kein einziges Gegentor und retteten somit erst den 16. Platz. Die Überraschungsmannschaft aus Regensburg hat sich aber noch längst nicht aufgegeben. Im Hinspiel hätte die Mannschaft von Trainer Markus Weinzierl mit etwas mehr Glück durchaus gewinnen können. Und auch in der Ferne ist das beste Auswärtsteam der 3. Liga immer für einen Treffer gut.

Kapitän Tobias Schweinsteiger sieht daher keinen Grund zur Besorgnis: "Den ganzen Druck hat Karlsruhe. Sie müssen die Liga halten." Für die Regensburger, die mit dem Ziel Klassenerhalt in die Saison gegangen waren, ist die Partie dagegen der letzte Teil eines lang gehegten Traums. "Vor 25.000 bis 30.000 Zuschauern zu spielen, das haben viele Jungs bei uns noch nicht erlebt. Die haben vorher in der Landesliga gekickt oder in der A-Jugend. Von daher ist das ein Riesenspaß für uns."

Dass es für die Oberpfälzer aber nicht nur um Spaß geht, zeigte eine Szene kurz nach dem Abpfiff des Hinspiels. Torwart Michael Hofmann stürmte auf den eingewechselten Mahmut Temür zu und schüttelte ihn wegen mangelnden Einsatzes kräftig durch. "Da merkt man einfach, dass die Mannschaft lebt. Das ist am Montag aber wieder vergessen", sagt Weinzierl.

Das "Nonplusultra" zum Saisonfinale

Der 37-Jährige, der allem Anschein nach zu Bundesligist FC Augsburg wechseln wird, könnte sich zum Abschied ein Denkmal in Regensburg setzen. Zuletzt spielte der Jahn vor acht Jahren zweitklassig. Den dritten Rang der 3. Liga und das Erreichen der Relegation hatte dem Team kaum jemand zugetraut. "Für uns sind die zwei Spiele das Nonplusultra. Das hätte sich vor der Saison keiner erträumen können", sagt Schweinsteiger.

Den Bruder von Bastian Schweinsteiger und besten Torjäger der Regensburger zieht es nach der Saison zur zweiten Mannschaft von Bayern München. Auch deshalb hat er sich in seinem letzten Spiel für Jahn noch einmal Großes vorgenommen: "Wir wollen natürlich schauen, dass wir den KSC ärgern und etwas mitnehmen."

Die Statistik spricht für den klaren Außenseiter. In den vergangenen drei Jahren hat sich in der Relegation immer der Drittligist durchgesetzt. Doch den Karlsruhern würde am Montag (20.30 Uhr) vor heimischer Kulisse schon ein 0:0 für den Klassenerhalt reichen. Sie sehen sich im Vorteil - vor allem mental.

KSC setzt gegen Jahn auf Heimstärke

Beim Karlsruher SC ist die Zuversicht groß, auch in der nächsten Saison in der Zweiten Fußball-Bundesliga zu spielen. "Ich bin absolut optimistisch, dass wir das Ding zu Hause für uns entscheiden", sagte Trainer Kauczinski. Aufgrund der Auswärtstore-Regel würde dem KSC ein 0:0 reichen, um die Klasse zu halten. Elfmeterschießen üben die Badener nicht extra.

Kauczinski, der möglicherweise Makhtar Thioune den Vorzug vor Hakan Calhanoglu geben will, setzt auf die zuhause in den vergangenen vier Spielen ohne Gegentor nachgewiesene Heimstärke: "Wir haben bewiesen, dass wir solche Situationen meistern können." Der Trainer rechnet "nicht mit einem offenen Schlagabtausch, aber Jahn muss ja was tun und dann werden sich Räume ergeben.

Durch das Auswärtstor sind wir in der besseren Ausgangsposition", sagte Kauczinski. Dass der Gegner die beste Auswärtsmannschaft der Dritten Liga ist, beunruhigt die Karlsruher nicht. Kauczinsk erklärtei: "Wir haben auch die auswärts starken Zweitligisten Paderborn und Eintracht Frankfurt zu Null besiegt."

Jahn Regensburg - Karlsruher SC: Daten zum Hinspiel

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