Angeblich soll eine sechsstellige Summe geflossen sein, damit der gebürtige Wiener vom Drittligisten Darmstadt 98 zum Tabellenletzten der 2. Bundesliga wechseln kann. In Duisburg erhält Runjaic einen für die Zweite Liga gültigen Vertrag bis 2014.
Und der neue Mann ist vor allem eines: selbstbewusst. "Das ist eine mutige Entscheidung des MSV, aber auch die richtige", sagte Runjaic bei der Präsentation am Montag. "Mutig, weil ich ein No-Name-Trainer bin und Darmstadt auf einem Abstiegsplatz verlasse. Ich habe dort aber viel bewegt", sagte er. In der Tat: Runjaic hatte seinen Ex-Klub 2011 mit neun Siegen in den letzten neun Spielen in die 3. Liga geführt und dort in der letzten Saison vorzeitig den Klassenverbleib geschafft. Ob er denn gezögert habe, zum MSV zu gehen? "Nein, aber es war emotional schwierig."
Null Punkte, 2:12 Tore
Nun also Duisburg. Eine andere Liga, vor allem aber auch eine andere Aufgabe. Nach vier Spieltagen hat der MSV null Punkte und 2:12 Tore auf dem Konto. Vor acht Tagen hatten sich die "Zebras" von Trainer Oliver Reck getrennt und sich Zeit genommen, einen Nachfolger zu finden. In der Zwischenzeit hatte Sportdirektor Ivica Grlic das Team übergangsweise trainiert. Ein erster Effekt blieb allerdings aus: Am vergangenen Wochenende unterlag der MSV bei 1860 München mit 0:3.
Die Schlappe sah Runjaic vor dem TV ("Da kann man einiges erkennen"), persönlich kennt der 41-Jährige die Mannschaft aber noch nicht. "Ich freue mich auf die Herausforderung. Wir fangen bei Null an", sagte er. Am Nachmittag leitete er das erste Training, noch ohne Co-Trainer, dafür mit dem Ziel, vor allem im Taktik- und Fitnessbereich zu arbeiten. Priorität habe es aber, Gespräche zu führen und sein neues Team kennenzulernen.
Bis der Wunschkandidat endlich unterschrieben hatte, musste der MSV ordentlich kämpfen. Die Gespräche mit Darmstadt haben zumindest Sportdirektor Grlic um den Schlaf gebracht. "Ich bin jetzt froh, dass er da ist. Es ist genau der richtige Trainer für unseren Weg", sagte er. Und von MSV-Geschäftsführer Roland Kentsch gab es dann gleich die Anweisung, welcher Weg es denn sein soll. "Eine gibt die leise Verpflichtung, die Mannschaft wieder in die Erfolgsspur zu bringen."
Kosta Runjaic im Steckbrief