"Wir haben uns zu diesem Schritt entschlossen, weil das Auftreten und die in den vergangenen Tagen wiederholt getätigten Äußerungen von Peter Neururer aus unserer Sicht vereinsschädigendes Verhalten darstellen", sagte Sportvorstand Christian Hochstätter: "Peter Neururer hat unter anderem Spieler, die sich in unangemessener Form zur Arbeit der Vereinsgremien geäußert haben, in dieser Meinung bestärkt." Das Training übernimmt bis auf Weiteres der bisherige Assistenz-Coach Frank Heinemann.
"Ich bin geschockt. Ich habe absolut kein Verständnis für diese Entscheidung und kann sie in keiner Form nachvollziehen", sagte Neururer dem "SID".
Hochstätter hatte das 0:3 beim FC Ingolstadt in der Vorwoche als "peinlich und beschämend" bezeichnet. Neururer hatte sich dagegen gewehrt. "Herr Hochstätter sollte sich dazu mal konkret äußern", hatte er gesagt und auf die Frage nach seinem Verhältnis zu Hochstätter geantwortet: "Dazu sage ich gar nichts."
Neururers zweite Amtszeit in Bochum
Zudem hatte er Torhüter Andreas Luthe offenbar nicht gerüffelt, der Aufsichtsratschef Hans-Peter Villis nach dem Vorwurf mangelnder "Mentalität, Leistung und Charakter" entgegnete: "Wenn man solche Aussagen tätigt, dann sollte man sich vielleicht hier mal blicken lassen. Wenn man intern dabei ist bei der Mannschaft, kann man diese Aussage tätigen, wenn nicht, sollte man den Mund halten."
Der 59 Jahre alte Neururer hatte den VfL in zweiter Amtszeit seit dem 8. April 2013 betreut. In der ersten von Dezember 2001 bis Saisonende 2005 führte er die Westfalen bis in den UEFA-Cup. Derzeit belegt der VfL Rang zehn, ihm gelang in den letzten elf Spielen allerdings nur ein Sieg. Neururers Vertrag lief noch bis Ende der Saison.
Neururer ist bereits der fünfte Trainer, der in dieser Zweitliga-Saison entlassen wurde. Zuvor hatten sich bereits der 1. FC Nürnberg (Valerien Ismael), 1860 München (Ricardo Moniz), Erzgebirge Aue (Falko Götz) und St. Pauli (Roland Vrabec) von ihren Trainern getrennt.
Als Nachfolger bringt "Sport Bild" Stefan Effenberg ins Gespräch. Demnach sei der derzeitige TV-Experte bereit für einen Job in der 2. Liga.
Peter Neururer im Steckbrief