St. Pauli trennt sich von Sportchef Meggle

Von SPOX
Thomas Meggle ist nicht mehr länger Sportchef des FC St. Pauli
© getty

Zweitliga-Schlusslicht FC St. Pauli hat auf die sportliche Talfahrt seiner Profis reagiert und sich mit sofortiger Wirkung von Sportchef Thomas Meggle getrennt. Der 41-Jährige hatte das 1:1 (1:1)-Unentschieden der Hamburger am Montagabend gegen den 1. FC Nürnberg schon gar nicht mehr im Millerntorstadion verfolgt.

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Kult-Trainer Ewald Lienen darf bleiben, doch die schwere sportliche Krise am Hamburger Kiez hat ihr erstes Opfer gefordert: Klubidol Thomas Meggle musste beim Zweitliga-Schlusslicht FC St. Pauli nach dem 1:1 gegen den 1. FC Nürnberg seinen Schreibtisch räumen.

"Thomas Meggle hatte maßgeblichen Anteil am Klassenerhalt vor zwei Jahren und am sportlichen Aufschwung in der letzten Saison. Allerdings haben sich Differenzen bei der strategischen Ausrichtung im sportlichen Bereich ergeben, die uns diese Entscheidung haben treffen lassen", sagte St. Paulis Präsident Oke Göttlich am Dienstag: "Thomas ist am Millerntor weiterhin immer willkommen."

Meggle gegen Nürnberg schon nicht mehr im Stadion

Ex-Profi Meggle, der mit Unterbrechungen schon seit 1997 bei den Braun-Weißen unter Vertrag steht und zur Jahrhundertelf der Hamburger zählt, hatte die Partie am Montagabend gegen die Franken schon gar nicht mehr live im Millerntorstadion verfolgt. Nach acht Spielen ohne Sieg zog der Kiezklub personelle Konsequenzen. Meggle wird angelastet, einen Kader mit zu wenig Qualität zusammengestellt zu haben.

Auch gegen Nürnberg konnten die Gastgeber lediglich kämpferisch überzeugen, wirkliche Spielkultur blitzte nur ganz sporadisch auf. "Die Mannschaft hat Leidenschaft geliefert, da sind wir auf dem richtigen Weg", sagte Lienen nach der Partie, deren Resultat den Platzherren aber tabellarisch nicht weiterhalf. Mittlerweile beträgt der Rückstand auf einen Nicht-Abstiegsplatz fünf Punkte. St. Pauli hat nach elf Spielen gerade einmal sechs Zähler auf dem Konto.

Doch der Coach ist spätestens seit seiner Brandrede vor dem DFB-Pokalspiel in der vergangenen Woche gegen den Bundesligisten Hertha BSC bei den Fans und auch im Verein sakrosankt. Entsprechende Transparente waren in der mit 29.546 Zuschauern ausverkauften Arena zu lesen.

Verhältnis zwischen Spieler und Trainer noch intakt

Ungeachtet seines verbalen Wutausbruchs ist auch das Verhältnis zwischen der Mannschaft und dem 62-Jährigen nach wie vor intakt. Nach dem 1:0-Führungstreffer durch Christopher Buchtmann in der sechsten Minute liefen die Profis demonstrativ auf Lienen und sein Betreuerteam zu.

"Wir wollen weiter mit diesem Team arbeiten", bestätigte der Torschütze nach der Partie. Mannschaftskapitän Lasse Sobiech glaubte erkannt zu haben, dass die Mannschaft den Ernst der Lage endlich erkannt habe: "Man hat gespürt, dass wir den Abstiegskampf angenommen haben."

Allerdings: Mehr als bemerkenswerten Einsatzwillen haben St. Paulis Profis derzeit nicht zu bieten.

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