"Wir wurden von Jahn Regensburg gedemütigt und an die Wand gespielt. Alles, was gestern passiert ist - einschließlich der Rücktritte von Ian Ayre und Peter Casalette - zeigt, dass in unserem Verein vieles im Argen liegt", schrieb Ismaik.
Er betonte zudem, dass all das nicht mit seiner Person zu tun hätte. Stattdessen schilderte Ismaik: "Dieser Verein ist momentan geprägt von skrupellosen Machtkämpfen und interne Querelen, die es nun zu beseitigen gilt."
Einen tiefen Einblick in sämtliche Klubinterna bietet die Süddeutsche Zeitung, die sich auf eine angeblich vorliegende schriftliche Korrespondenz bezieht.
1860 droht der Abstieg in die Regionalliga
So habe es vor dem Anpfiff des Relegationsspiels gegen Regensburg einen Austausch mit Geschäftsführer Ian Ayre und Präsident Peter Cassalette über deren Anwälte gegeben. Auf die Nachfrage von Sechzigs Finanzdirektor Michael Scharold, wann der TSV denn mit der notwendigen Zahlung von 23,1 Millionen Euro für die Zweitliga-Lizenz rechnen könne, erhielten Ayre und Casalette demnach ein Schreiben von Ismaiks Anwalt.
Darin soll die Klubführung erneut aufgefordert worden sein, sämtliche von Ismaik geforderten Bedingungen zu erfüllen, um weitere finanzielle Unterstützung von Ismaiks Unternehmen HAM International Limited erfahren zu können.
Der TSV wird jedoch auf weitere Finanzspritzen angewiesen sein. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, ist bereits bis Freitag eine Zahlung von bis zu elf Millionen Euro an den DFB erforderlich, um die Lizenz für die 3. Liga erhalten zu können. Es droht also der doppelte Abstieg.
Ismaik stellt Forderungen für weitere Investitionen
Der Jordanier stellte laut SZ sechs Forderungen, die teilweise bereits seit Jahren Realität sind oder gegen die Regularien der DFL verstoßen würden. Der Klub habe daraufhin am 26. Mai geantwortet, die Bedingungen Ismaiks ohne die Zustimmung der Liga und der KGaA, der Kommanditgesellschaft auf Aktien, nicht erfüllen zu können.
"Ich weiß es zu schätzen, dass Sie meine Bedingungen als angemessen und akzeptabel einschätzen, auch wenn ich feststellen muss, dass Sie zwar bei allen Themen sagen, dass Sie bereit seien, diese zu akzeptieren - aber tatsächlich nicht ausdrücklich Ihr Einverständnis geben", wird Ismaik in der SZ zitiert.
Ismaik: "Bin auf taube Ohren gestoßen"
Auf Facebook beschreibt Ismaik die Verhandlungen als Aufforderung an die Vereinsseite, "zum Wohle von 1860 zu arbeiten, um die Misswirtschaft sowie den Mangel an Professionalität und Transparenz zu beseitigen".
Zufrieden mit dem Ergebnis ist der 40-Jährige keineswegs: "Die Reaktion? Ich bin auf taube Ohren gestoßen. Die unkontrollierten Handlungen dieser Funktionäre haben dem Verein massiv geschadet."
Der Jordanier schließt seinen Post mit einem Appell an alle Löwen-Fans, ihn bei der "Umsetzung der nötigen Änderungen" anzuschließen.