"Du kriegst das 1:0 aus dem Nichts, aber wir haben gut weitergespielt. Am Ende liegt es dann an der zweiten Halbzeit. Das tut unfassbar weh und ist sehr bitter", sagte HSV-Kapitän Sebastian Schonlau bei Sky.
Der zwischenzeitliche Ausgleich von Ludovit Reis (25.) verhinderte die vierte Saisonniederlage des HSV nicht. Pascal Köpke (15.) und Tim Handwerker (88.) trafen für Nürnberg. Die Franken zogen durch den dritten Sieg in Folge an den Norddeutschen vorbei und sind nun Vierter.
Die Begegnung nahm sofort Fahrt auf. Köpke verpasste nach einem Konter die frühe Führung knapp (11.), im Gegenzug scheiterte Giorgi Tschakwetadse an FCN-Torhüter Christian Mathenia (12.). Köpke staubte dann aus kurzer Distanz ab, die Gäste zeigten sich aber nur kurz schockiert. Reis vollendete einen schönen Angriff mit dem Ausgleich.
Auch nach dem Wechsel suchten beide Mannschaften den Weg nach vorne. Handwerker (58.) fand seinen Meister aber in HSV-Schlussmann Daniel Heuer Fernandes. Zwei Minuten vor dem Ende war Handwerker der Sieger.
Heuer Fernandes, der im Pokal-Viertelfinale unter der Woche gegen den Karlsruher SC im Elfmeterschießen zum Matchwinner avanciert war, sah nicht gut aus.
Schalke verliert trotz Terodde-Dreierpack
Ebenfalls einen herben Rückschlag hat der FC Schalke 04 erlitten. Die Königsblauen (41 Zähler) unterlagen trotz eines Dreierpacks von Tor-Garant Simon Terodde mit 3:4 (2:2) gegen Hansa Rostock.
Terodde war in der 33., 43. und 83. Minute jeweils per Kopf für die Knappen erfolgreich. Svante Ingelsson (25.), John Verhoek (40.), Pascal Breier (56.) und Nils Fröling (90.+5) brachten die Mecklenburger viermal in Führung.
"Wenn man vier Gegentore gegen Hansa Rostock kriegt, ist das schlecht. Dem müssen wir uns stellen", sagte Terodde am Sky-Mikrofon, "Rostock hat hier hoch verdient gewonnen. Wenn man am Ende so einen Konter bekommt, ist das ein Stich ins Herz."
Durch die Niederlage ließen die Schalker erneut drei Punkte liegen und verlieren allmählich den Anschluss zu den Aufstiegsrängen. Der FC Hansa verließ Relegationsrang 16 und verbesserte sich auf Position 14.
Schalke läuft mit Sondertrikot auf
Schalke hatte am Samstag den neuen Trikot-Sponsor Vivawest als Nachfolger des russischen Energie-Riesen Gazprom präsentiert. Die Königsblauen traten in Sondertrikots mit der Aufschrift "GEmeinsam für Frieden" an, um ein Zeichen gegen den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine zu setzen.
Die Trikots sollen im Anschluss versteigert werden. Der Erlös der Auktionen geht an die vereinseigene Stiftung "Schalke hilft!", die damit gemeinsam mit der Vivawest Stiftung die Arbeit der Gelsenkirchener Task Force Ukraine tatkräftig unterstützen wird.
St. Pauli zieht mit Spitzenreiter Darmstadt gleich
Der FC St. Pauli hat seine Position im Aufstiegsrennen hingegen weiter verbessert. Die Hamburger gewannen ihr Heimspiel gegen den Karlsruher SC mit 3:1 (3:0) und zogen mit 47 Punkten mit Tabellenführer Darmstadt 98 gleich. Die Lilien hatten am Freitag 3:2 (0:1) gegen den 1. FC Heidenheim gewonnen.
Daniel Kyereh war als zweifacher Torschütze in der ersten Halbzeit der Wegbereiter für die Millerntor-Elf. In der 14. Minute war er per Direktabnahme erfolgreich, in der 25. Minute wurde der Treffer nach Videobeweis gegeben. Simon Makienok (35.) erhöhte auf 3:0 für die Gastgeber, die das Spiel klar dominierten. Philipp Hofmann (66.) gelang das Ehrentor für die Badener.
"Wir haben eine sehr, sehr gute erste und eine nicht so gute zweite Halbzeit gespielt. Es ist noch ein langer Weg bis zum Aufstieg", sagte St. Paulis Marcel Hartel bei Sky.
Der KSC kassierte nach zuletzt sieben Punkte aus den letzten drei Spielen wieder eine Niederlage. Unter der Woche waren beide Teams im Viertelfinale des DFB-Pokals knapp gescheitert.
Drei Punkte gegen den Abstieg: Sandhausen schlägt Hannover
Der SV Sandhausen feierte einen wichtigen Erfolg im Kampf um den Klassenerhalt. Die Mannschaft von Trainer Alois Schwartz siegte gegen Hannover 96 mit 3:1 (2:1). Dadurch kletterte die schlechteste Heim-Mannschaft der Liga mit dem erst zweiten Dreier auf heimischen Platz auf Rang 13, 96 bleibt Zwölfter.
Chima Okoroji (7.) schoss Sandhausen mit einer direkt verwandelten Ecke in Führung. Marcel Franke (19., Eigentor) erhöhte. Der Anschlusstreffer gelang Sebastian Stolze (22.). Janik Bachmann (83.) beseitigte letzte Zweifel am SVS-Sieg.
2. Bundesliga: Die Tabelle
# | Mannschaft | Sp. | S | U | N | Tore | Diff. | Pkt. |
1 | SV Darmstadt 98 | 25 | 14 | 5 | 6 | 52:32 | 20 | 47 |
2 | FC St. Pauli | 25 | 14 | 5 | 6 | 51:36 | 15 | 47 |
3 | Werder Bremen | 24 | 13 | 6 | 5 | 47:33 | 14 | 45 |
4 | 1. FC Nürnberg | 25 | 12 | 6 | 7 | 36:33 | 3 | 42 |
5 | Hamburger SV | 25 | 10 | 11 | 4 | 45:26 | 19 | 41 |
6 | FC Schalke 04 | 25 | 12 | 5 | 8 | 49:32 | 17 | 41 |
7 | 1. FC Heidenheim 1846 | 25 | 11 | 6 | 8 | 32:33 | -1 | 39 |
8 | SC Paderborn 07 | 25 | 9 | 9 | 7 | 45:36 | 9 | 36 |
9 | Karlsruher SC | 25 | 8 | 9 | 8 | 42:39 | 3 | 33 |
10 | Jahn Regensburg | 24 | 9 | 5 | 10 | 42:37 | 5 | 32 |
11 | Holstein Kiel | 25 | 8 | 7 | 10 | 33:42 | -9 | 31 |
12 | Hannover 96 | 25 | 8 | 7 | 10 | 24:35 | -11 | 31 |
13 | SV Sandhausen | 25 | 7 | 8 | 10 | 29:42 | -13 | 29 |
14 | Hansa Rostock | 25 | 7 | 7 | 11 | 31:41 | -10 | 28 |
15 | Fortuna Düsseldorf | 24 | 7 | 6 | 11 | 28:32 | -4 | 27 |
16 | Dynamo Dresden | 24 | 7 | 5 | 12 | 23:32 | -9 | 26 |
17 | Erzgebirge Aue | 24 | 3 | 7 | 14 | 23:48 | -25 | 16 |
18 | FC Ingolstadt 04 | 24 | 3 | 6 | 15 | 22:45 | -23 | 15 |