Christian Kühlwetter (38.) erzielte mit einem Distanzschuss in den Winkel die Führung für Heidenheim, das seine Serie von vier Spielen ohne Sieg beendete und sich auf den fünften Rang verbesserte. Stefan Schimmer (63.) besiegelte die erste Bremer Pleite seit dem 27. November 2021 (1:2 bei Holstein Kiel).
Kurz vor dem Ende sah Heidenheims Marnon Busch die Rote Karte (87., nach Videobeweis), per direktem Freistoß sorgte Marvin Ducksch (89.) für packende Schlussminuten.
In einer abwechslungsreichen und unterhaltsamen Partie erwischten die Heidenheimer vor 11.250 Zuschauern den besseren Start. Doch Werder arbeitete sich ins Spiel und kam zu einigen guten Chancen, die allerdings der starke Torhüter Kevin Müller zunichte machte.
Nach dem Seitenwechsel verstärkten die Bremer zunächst weiter ihre Angriffsbemühungen. Auf der Gegenseite verhinderte Keeper Jiri Pavlenka aber bei einem Konter der Gastgeber mit einer Glanzparade gegen Schimmer das 0:2 (61.). Nur zwei Minuten später patzte Werder-Verteidiger Anthony Jung mit einem Fehlpass am eigenen Strafraum, und Schimmer traf diesmal.
2. Liga: St. Pauli mit vier Aluminiumtreffern in Dresden
Der FC St. Pauli kam am Samstag bei Abstiegskandidat Dynamo Dresden nicht über 1:1 (1:1) hinaus und nutzten damit den Ausrutscher von Darmstadt 98 nicht.
Die Lilien hatten am Freitagabend beim SV Sandhausen ebenfalls nur ein Remis (1:1) geholt. St. Pauli hatte allerdings mit vier Aluminium-Treffern Pech. "In der ersten Halbzeit war es mir zu wild", sagte St. Paulis Trainer Timo Schultz bei Sky: "In der zweiten hatten wir dann aber eine hohe Spielkontrolle, hatten Latten- und Pfostentreffer, deshalb sind wir nicht zufrieden mit dem Punkt. Aber auf die Leistung nach der Pause können wir stolz sein."
Darmstadt und St. Pauli liegen nun punktgleich (48) vorn, allerdings kommt auch der bisherige Tabellenführer Werder Bremen als Dritter auf diese Ausbeute - und spielt am Samstagabend (20.30 Uhr) noch beim 1. FC Heidenheim. Werder könnte in diesem Trio der große Sieger des 26. Spieltags werden.
In Dresden hatte Christoph Daferner (20.) vor 16.000 Fans die Führung für Dynamo erzielt, Simon Makienok (42.) gelang noch vor der Pause der Ausgleich. Die Gastgeber waren vor allem in der ersten Hälfte gefährlicher und hätten höher führen können. Dann allerdings nahm St. Paulis Druck zu, die Versuche von Daniel-Kofi Kyereh (54.), Adam Dzwigala (57.), Eric Smith (84.) und Igor Matanovic (89.) landeten an Pfosten bzw. Latte.
2. Liga: Coronageplagte Fortuna verpasst Sieg in Paderborn knapp
Beim SC Paderborn kamen die Rheinländer zu einem 1:1 (1:0), der Ausgleich durch Ron Schallenberg (90.+2.) fiel erst in der Nachspielzeit. Florian Hartherz (43.) hatte die Fortuna in Führung gebracht.
Düsseldorf hatte allerdings auch Glück: Kurz nach dem Ausgleich zählte ein Treffer von Paderborns Dennis Srbeny (90.+4) wegen eines vermeintlichen Foulspiels nicht. In der 39. Minute hatte zudem Fortunas Torwart Florian Kastenmeier einen schwach geschossenen Foulelfmeter von Felix Platte pariert. Vor 5253 Zuschauern verpasste die Fortuna ihren vierten Sieg in den letzten fünf Spielen nur knapp.
Nach 14 positiven Tests unter den Profis hatten die Rheinländer einen Antrag auf Spielverlegung gestellt, doch die Deutsche Fußball Liga (DFL) gab dem Ansinnen nicht statt. Die Lücken im Kader der Düsseldorfer mussten mit Nachwuchsleuten aufgefüllt werden. Der ebenfalls infizierte Coach Daniel Thioune wurde von seinem Co-Trainer Jan Hoepner ersetzt.
Dieser konnte nur noch fünf Akteure aus der Anfangsformation beim 3:0-Erfolg vor Wochenfrist gegen den FC Ingolstadt aufbieten. "Wir müssen ganz schnell an die Regularien ran, weil die nicht in Ordnung sind", sagte Fortunas Sportvorstand Klaus Allofs vor dem Spiel bei Sky und kündigte weitere Gespräche mit der DFL an.
Für die Austragung einer Partie sind laut DFL-Spielordnung mindestens 16 spielberechtigte Akteure notwendig, davon mindestens neun Lizenzspieler, zu denen ein Torwart gehören muss. Gesperrte und verletzte Spieler gelten als "zur Verfügung stehend".
Das letzte Aufgebot der Rheinländer hielt sich aber mehr als achtbar. "Da sind Spieler, die kaum oder gar nicht mit uns trainiert haben. Es gibt Spieler, die nicht über 90 Minuten spielen sollten", hatte Allofs vor dem Spiel betont.