Die Rothosen, auf die am Dienstag mit dem Halbfinale im DFB-Pokal ein Highlight wartet, besiegten den Karlsruher SC mit 3:0 (2:0) und verkürzten am 30. Spieltag den Rückstand auf den Relegationsplatz zumindest vorläufig auf fünf Punkte.
"Wir schauen einfach, dass wir Spiele gewinnen. Wir brauchen die Konstanz in unserem Spiel - besonders in der Offensive. Wir sind die Mannschaft, die die wenigsten Torchancen zulässt. Dennoch verlieren wir Spiele, was eigentlich unmöglich ist", sagte HSV-Trainer Tim Walter bei Sport 1. "Wir müssen daran arbeiten, dass wir keine leichten Fehler begehen, da wir vom Grundgedanken eigentlich gut sind. Die Jungs machen das überragend, nun müssen wir vorne justieren und effizienter werden. Dann schauen wir, was noch dabei rauskommt."
Robert Glatzel (23.), Mario Vuskovic (32.) und Josha Vagnoman (68.) trafen für den HSV, der nach Gelb-Rot gegen KSC-Abwehrchef Daniel Gordon ab der 30. Minute in Überzahl spielte.
Damit es vier Jahre nach dem Abstieg aus dem Oberhaus noch etwas wird mit der Rückkehr, muss die Konkurrenz allerdings auch kräftig mitspielen - indem sie sich gegenseitig die Punkte stiehlt. Dies kann etwa am Ostersonntag (13.30 Uhr/Sky) passieren, dann treffen Tabellenführer Schalke 04 und der Vierte Darmstadt 98 am Böllenfalltor aufeinander, zeitgleich empfängt der Dritte Werder Bremen den fünftplatzierten 1. FC Nürnberg.
Drei Tage vor dem Pokalduell mit dem SC Freiburg (Dienstag, 20.45 Uhr/ARD und Sky) präsentierte sich die Mannschaft von Trainer Tim Walter vor 24.892 Zuschauern bestens erholt vom 0:1 bei Holstein Kiel und spielte praktisch 90 Minuten auf ein Tor.
Sehenswert war vor allem der direkt verwandelte Freistoß von Innenverteidiger Vuskovic aus gut 25 Metern. Der KSC, für den es um nichts mehr geht in dieser Saison, hatte wenig entgegenzusetzen.
2. Liga: St. Pauli verpasst Rückkehr an die Tabellenspitze
Der FC St. Pauli, der Anfang April die Pole Position abgegeben hatte, musste sich sich mit einem 1:1 (1:0) beim SV Sandhausen begnügen und belegen mit 53 Zählern vorerst Platz zwei hinter dem punktgleichen Tabellenführer Schalke 04.
Am Sonntag (13.30 Uhr) könnten die Königsblauen mit einem Sieg bei Darmstadt 98 sowie Werder Bremen mit einem Erfolg gegen den 1. FC Nürnberg aber drei Punkte davonziehen. Sandhausen hat mit 35 Zählern sechs Punkte Vorsprung vor dem Abstiegsrelegationsplatz.
Guido Burgstaller traf für die Gäste per Foulelfmeter (39.). Es war das 18. Saisontor für den Österreicher, der zuvor in fünf Partien nicht getroffen hatte. Janik Bachmann (90.+1) glich für die Gastgeber aus.
Die Hamburger dominierten von Beginn an das Spiel, klare Torchancen brachten sie aber nicht zustande. Erst ein Elfmeter nach Videobeweis brachte St. Pauli die Führung. Burgstaller war im Zweikampf mit Dario Dumic im Strafraum zu Boden gegangen, Schiedsrichter Felix Brych hatte zunächst weiterspielen lassen.
Kurz nach Wiederbeginn hatte Marcel Hartel nach einem genialen Pass von Burgstaller die Großchance zum 2:0 (49.), doch der Mittelfeldspieler scheiterte an Sandhausens Torhüter Patrick Drewes, der reaktionsschnell mit dem Fuß rettete.
2. Liga: Fortuna verpasst Sieg gegen dezimierte 96er
Fortuna Düsseldorf hat seine Erfolgsserie in der 2. Fußball-Bundesliga zwar weiter ausgebaut, aber keinen Sieg gegen den Gegner in Unterzahl einfahren können. Die Rheinländer mussten sich beim frühzeitig dezimierten Team von Hannover 96 mit einer Nullnummer zufriedengeben.
Hannover spielte vor 17.200 Fans schon ab der 16. Minute in Unterzahl, nachdem Niklas Hult aufgrund einer Notbremse an Rouwen Hennings die Rote Karte gesehen hatte. Die Fortuna hat damit seit neun Spielen nicht mehr verloren.
Durch das Remis behauptet Düsseldorf mit 37 Punkten den Vorsprung vor Hannover (36). 96 hatte zuletzt nach vier Spielen ohne Sieg in Folge 3:1 bei Erzgebirge Aue gewonnen. Hannover versuchte nach der Roten Karte, den Spielfluss der Gäste zu stören und deren Angriffsbemühungen zu unterbinden. Das gelang über weite Strecke sehr gut. Die Fortunen warten damit seit Dezember (3:1 bei Darmstadt 98) auf einen Auswärtssieg.
2. Liga: Dresden verpasst wichtigen Dreier im Abstiegskampf
Dynamo Dresden hat im Abstiegskampf der 2. Fußball-Bundesliga einen richtungweisenden Dreier verpasst. Die Sachsen kamen gegen Holstein Kiel über ein 0:0 nicht hinaus. Mit 29 Punkten belegt der achtmalige DDR-Meister weiterhin Relegationsplatz 16, der Rückstand auf den SV Sandhausen auf Position 15 beträgt weiter sechs Zähler.
Für die Störche, bei denen Trainer Marcel Rapp am Samstag sein 43. Lebensjahr vollendete, ging allerdings eine beeindruckende Serie gegen Dynamo zu Ende. Zuvor hatten die Norddeutschen alle sieben Duelle für sich entschieden. Die Dresdner hatten dabei nur zwei Tore erzielt, aber 18 Treffer hinnehmen müssen.
Zuletzt hatten die Kieler mit 1:0 gegen Bundesliga-Gründungsmitglied Hamburger SV gewonnen. Rapp musste allerdings fünf Änderungen in seiner Startformation gegenüber dem HSV-Match vornehmen.
Schon in der ersten Minute hatten die Gäste die erste große Gelegenheit zur Führung. Kwasi Wriedt traf mit einem Schlenzer allerdings nur die Latte des Dresdner Tores. In der 31. Minute scheiterte Kiels Fabian Reese aus spitzem Winkel an Torwart Kevin Broll.
Erst in der 36. Minute besaßen die Hausherren die erste Chance. Den Schuss von Michael Sollbauer klärte Johannes van den Berg auf der Linie. Im Gegenzug scheiterte Lewis Holtby an Broll.