Kind reagiert auf erneute Vorwürfe: "Sind doch Nebenkriegsschauplätze"

SID
Martin Kind will seine Abberufung als Geschäftsführer von Hannover 96 nicht so einfach hinnehmen.
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Die Kraftprobe auf offener Bühne geht munter weiter: Auf schwere Vorwürfe der Vereinsführung von Hannover 96 folgte zuverlässig der Konter von Martin Kind. Seit Tagen schwelt die Führungskrise beim einst so erfolgreichen Fußball-Traditionsklub und nimmt immer stärker die Züge einer echten Schlammschlacht an.

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Kind, der eine Ära im Klub prägte und einst alle Zügel in der Hand hielt, war am Montag wieder am Zug. Der Unternehmer wehrte sich gegen die erneuten Anschuldigungen der Klubführung des Muttervereins, die ihn vergangene Woche als Boss der Profiabteilung kaltgestellt hatte.

"Das sind doch Nebenkriegsschauplätze, die angeblich so wichtigen Gründe nennen sie ja nicht", sagte der 78-Jährige, über dessen Rolle die Mitglieder und Anhänger des Klubs seit langem streiten, der Hannoverschen Allgemeinen Zeitung (HAZ).

Und Kind legte am Montagmittag nach. Er teilte mit, dass es ihm bis zu einer mündlichen Verhandlung am 16. August vor dem Landgericht Hannover aufgrund einer Zwischenverfügung gestattet sei, "die gewöhnlichen und dringenden Geschäfte" der Management GmbH fortzuführen.

Die weitere juristische Aufarbeitung der "aufgestellten und zugleich Herrn Martin Kind diskreditierenden Behauptungen" werde "mit allen damit verbundenen Konsequenzen erfolgen, um weitere Schäden und Gefahren von Hannover 96 abzuwenden", hieß es zudem in einer Pressemitteilung.

Hannover 96: Schwere Vorwürfe gegen Kind

Zuvor war die Spitze des Hannover 96 e.V. am Sonntag in einem Brief an die Mitglieder Kind empfindlich angegangen. Der langjährige Klub-Präsident, der einige prominente Gesichter der Stadt hinter sich versammelt, soll laut der Darstellung gegen Verträge verstoßen, bereits vereinbarte Zahlungen zurückgehalten und Rechnungen ohne vertragliche Grundlage gestellt haben. Aufgeführt werden Summen im sechsstelligen Bereich.

Kind habe durch sein Handeln die Satzung der Deutschen Fußball Liga (DFL) und den sogenannten Hannover-96-Vertrag verletzt, hieß es: "Um die Lizenz nicht zu gefährden, war das Handeln des Vorstandes somit zur Sicherung des Profifußballs zwingend notwendig."

Die "wichtigen Gründe", die zu Kinds Abberufung geführt hatten, wurden in dem Brief der Vereinsführung mit Verweis auf das laufende gerichtliche Eilverfahren allerdings nicht explizit benannt.

Kinds juristische Vertretung war nach den Ereignissen der Vorwoche sofort aktiv geworden. Nach den neuen Vorwürfen hieß es nun, die "aufgestellten Behauptungen" seien "in vollem Umfang unzutreffend" und würden "daher zurückgewiesen".

Das Führungsbeben wird den Klub, der nach einer schwachen Saison mit zeitweiser Abstiegsgefahr wieder durchstarten will und personell durchaus ambitioniert aufgestellt ist, weiter beschäftigen - so viel ist sicher.

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