"Da könnte man hinstellen, wen man will": Personalbeben bei Schalke 04?

Von Felix Götz
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Nur vier Punkte aus den ersten fünf Spielen, dazu der öffentliche Zoff zwischen Trainer Karel Geraerts und Kaderplaner Ben Manga: Beim FC Schalke 04 herrscht mal wieder das Chaos. Kommt es schon am kommenden Wochenende zu einem Personalbeben?

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Laut übereinstimmenden Medienberichten dürfte die Partie am Freitag gegen den SV Darmstadt 98 ein Schicksalsspiel werden. Soll heißen: Holen die Königsblauen gegen die Lilien nicht ihren zweiten Saisonsieg, muss Coach Geraerts nach nicht einmal einem Jahr im Amt womöglich schon wieder gehen.

Wie die WAZ berichtet, könnte damit auch die Zeit von Marc Wilmots, seit Januar Sportdirektor auf Schalke, zu Ende gehen. Der Belgier gilt demnach im Verein als größter Fürsprecher seines Landsmannes Geraerts und sei "kaum zu halten", sollte dieser entlassen werden.

Die Spieler wollen aber offenbar mit dem Trainer weitermachen. "Das Team steht voll hinter Karel Geraerts", stellte Torhüter Justin Heekeren bei einer Medienrunde klar.

"Wir haben als Spieler klare Aufgaben. Wenn wir die nicht erfüllen, kann er da nichts für. Da könnte man hinstellen, wen man will. Wenn wir unsere Aufgaben nicht erfüllen, ändert das auch nichts. Der Trainer ist leider der, der am Seitenrand steht und es ertragen muss", so der 23-Jährige weiter.

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Heekeren: "Hier pflückt niemand den anderen auseinander"

Die Stimmung in der Mannschaft sei trotz des schwachen Saisonstarts "super", erklärte Heekeren: "Hier pflückt niemand den anderen auseinander."

Vor dem Training am Montag richtete sich Geraerts mit einem Appell an sein Team. Worum es ging, beschrieb Heekeren so: "Wir wollen mental und körperlich da sein. Jeder soll sich voll auf die Abläufe, die Übungen konzentrieren und Gier zeigen. Auch im Training ist es wichtig, dass wir gewinnen wollen. Wenn man die Gier nicht schon im Training zeigt, wird es am Spieltag schwer."

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Schalke: Öffentlicher Zoff zwischen Geraerts und Manga

Bereits vor der 0:2-Pleite am Freitag beim Karlsruher SC hatte es auf Schalke gewaltig rumort. Der Grund: Ein öffentlicher Zwist zwischen Geraerts und Kaderplaner Manga.

Manga hatte ziemlich unverblümt sein Unverständnis darüber zum Ausdruck gebracht, dass Geraerts bei der 1:3-Niederlage gegen den 1. FC Köln am 3. Spieltag in der Innenverteidigung lieber den Mittelfeldspieler Ron Schallenberg anstatt der für diese Position vorgesehenen und neu verpflichteten Felipe Sanchez (Club de Gimnasia, Argentinien) und Martin Wasinski (Charleroi, Belgien) aufgeboten hatte.

"Für mich ist das klar und einfach: Das sind nicht meine Worte. Jeder muss Verantwortung für seine Worte übernehmen. Ich gehe nicht in diese Polemik", meinte Geraerts anschließend in Richtung Manga.

In Karlsruhe brachte der Trainer dann trotzdem "Mangas Neuzugänge" Sanchez und Wasinski in der Innenverteidigung - und beide Spieler zeigten eine desolate Vorstellung.

"Das ist ohne Kommentar. Das waren Erwachsene gegen Jugendspieler, schlecht verteidigt", polterte Geraerts über das Abwehrverhalten beim ersten Tor des KSC.

Wem der Trainer beim Schicksalsspiel gegen Darmstadt das Vertrauen schenkt, bleibt abzuwarten.

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