Der ehemalige Aufsichtsratsvorsitzende des FC Schalke 04, Clemens Tönnies, hat sich gegen die in der Vergangenheit gegen ihn geäußerte Kritik gewehrt und zu einem emotionalen Rundumschlag angesetzt.
"Ich war 26 Jahre lang Tag und Nacht für diesen Verein da. Ich habe meinen Kopf immer hingehalten", verteidigte der Unternehmer bei der Bühnenshow "Doppelpass on Tour" beispielsweise seinen damaligen Umgang mit Ex-S04-Manager Rudi Assauer, der 2019 in Folge einer Alzheimer-Erkrankung verstorben war. "Niemand weiß, dass Rudi schon drei Jahre nicht mehr geschäftsfähig war. Ich musste ihn nach Hause schicken, weil er einfach krank war."
Auch die damalige Berichterstattung vieler Medien über einen Corona-Ausbruch in einer seiner Fabriken schmeckte Tönnies überhaupt nicht. "Am 21. Juni 2020 kam Corona nach Rheda und man hat versucht, mich zum Erfinder von Covid zu machen. Man hat mich zwei Wochen lang durch die Medien gejagt - jeden Tag", schimpfte der 68-Jährige.
Schlimm in dieser Zeit sei vor allem die fehlende Unterstützung aus dem Verein gewesen. "Ich habe es ausgehalten, aber ich habe gesagt: Wo ist eigentlich der Rückhalt von Schalke 04? Wo sind die Verantwortlichen, denen ich immer gesagt habe, über Jahrzehnte, da marschieren wir lang und sie sind mitgegangen? Niemand war an meiner Seite. Niemand", so Tönnies. "Da habe ich gesagt: Hört zu, wenn das eure Antwort ist, ich brauche euch ein Mal in meinem Leben ... Dann habe ich gesagt: Ist gut. Das ist der wahre Grund."
Tönnies war 19 Jahre lang Aufsichtsratsvorsitzender der Schalker, ehe er am 30. Juni 2020 nach massiven Protesten und Rücktrittsforderungen aus der S04-Fanszene sein Amt mit sofortiger Wirkung niederlegte. Er beendete seinen Vorsitz des Aufsichtsrats und trat auch aus dem Wirtschafts- und Eilausschuss des Klubs zurück.