Beim Spielstand von 13,5 zu 9,5 schritt Donaldson mit einem 4-UP-Vorsprung gegenüber Keegan Bradley die 15. Spielbahn hinab. Ein geteiltes Loch hätte dem Waliser bereits zum Sieg gereicht, doch es kam anders: Ein fabelhafter Eisenschlag Donaldsons sprang zwei Meter vor der Fahne auf und blieb nur wenige Zentimeter neben dem Loch liegen. Der Putt wurde geschenkt und Europa krönte sich zum dritten Mal in Folge zum Ryder-Cup-Champion.
Bereits in der frühen Phase der abschließenden zwölf Einzel stellte Europa die Weichen auf Sieg. Das Team um Europas Kapitän Paul McGinley brauchte noch vier Punkte zum Sieg und schickte dementsprechend seine erste Garde vorneweg.
Angeführt von einem überragenden Rory McIlroy, der US-Star Rickie Fowler mit 5&4 bezwang hielt man der Attacke der Amerikaner von Anfang an Stand. Graeme McDowell schaffte es gar, einen 3-Down-Rückstand gegen Jordan Spieth zu drehen und mit 2&1 früh die Ambitionen der USA zu dämpfen.
Kaymer bringt Europa auf Kurs
Patrick Reed hatte in einem hochklassigen Match mit einem 1-Up-Sieg gegen Henrik Stenson kurzzeitig für einen leisen Hoffnungsschimmer gesorgt. Hunter Mahan lag ebenfalls lange in Führung ehe er gegen Justin Rose nach zwischenzeitlicher 4-UP-Führung am 18. Loch noch einen halben Punkt verlor.
Martin Kaymer erwischte einen glänzenden Tag und holte mit 4&2 gegen Masters-Champion Bubba Watson einen ganz entscheidenden Punkt. Besonderes Highlight war dabei Kaymers Chip an der 16, welcher aus sieben Metern zum Matchgewinn ins Loch fiel.
"Ich habe sehr gut gespielt", erklärte Kaymer nach der Runde. "Der Chip-In hat sich wie ein Rausch angefühlt." Unglaublich nannte er die Unterstützung der Fans. "Ich habe an jedem Loch eine Gänsehaut gehabt."
Schaulaufen am späten Nachmittag
Nach Donaldsons siegbringendem Eisenschlag dienten die restlichen Matches lediglich der Ergebniskorrektur. Phil Mickelson bezwang Lokalheld Stephen Gallacher mit 3&1. Auch Matt Kuchar und Jimmy Walker wussten auf amerikanischer Seite mit 4&3- beziehungsweise 3&2-Siegen gegen Thomas Björn und Lee Westwood zu überzeugen.
Sergio Garcia holte in der Mitte des Feldes noch einen 1-UP-Sieg gegen Jim Furyk, den er vor zwei Jahren mit exakt demselben Ergebnis geschlagen hatte. Die Remis von Ryder-Cup-Held Ian Poulter und Überraschungsheld Victor Dubuisson gegen Webb Simpson und Zach Johnson bildeten den Abschluss einer Veranstaltung, die nach wie vor als größtes Highlight im Leben eines Profigolfers gilt.
Tag 2: Team Europe führt souverän
Nach dem dritten Sieg in Folge muss der Titelverteidiger im Herbst 2016 in den Hazeltine National Golf Course. Dann reicht den Europäern bereits ein Remis, um den Ryder Cup aus den USA wieder nach Hause zu bringen.
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