Spieth schlüpft ins grüne Jacket

Von Marco Kieferl
Wie es die Tradition verlangt, hilft Titelverteidiger Bubba Watson dem Gewinner ins Jacket
© getty

Per Rekord zum ersten Majorsieg: Die Konkurrenz hatte auf Nervenschwäche bei Jordan Spieth gehofft, doch der 21-Jährige fand immer die richtige Antwort und gewinnt das 79. US Masters mit vier Schlägen Vorsprung auf Justin Rose und Phil Mickelson. Rory McIlroy spielt die beste Runde des Tages, aber auch das reicht nicht, um den Start-Ziel-Sieg des entfesselten Youngster zu gefährden.

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"Ich hätte nie gedacht, dass es einmal so weit kommen würde. Ich kann es noch gar nicht fassen", rang Spieth nach seinem Triumph um Worte: "Ich habe heute Nacht schlecht geschlafen und war doch nervöser, als ich gedacht hatte. Ich bin überglücklich."

Von Nervenflattern war bei Jordan Spieth wenig zu sehen. Wann immer die Verfolger, allen voran Justin Rose, den Druck erhöhten, fand der Amerikaner die richtige Antwort und notierte am Ende des Tages eine souveräne 70er Runde. Als Rose mit zwei Birdies auf den ersten beiden Löchern begann, konterte Spieth mit Schlaggewinnen auf der 1 und 3 kontern. Zwei Bogeys auf den Löchern 5 und 7 ließen den Rückstand kurzfristig auf drei Schläge schmelzen, näher kam die Konkurrenz ihm jedoch nie.

Mit Birdies auf der 8 und 10 sorgte Spieth so bereits früh in der Finalrunde für die Vorentscheidung. Bogeys auf der 12 und 18 konnten den Sieg nie gefährden, weil Spieth auf den zwei Par 5 der Back Nine mit jeweils zwei Birdies überzeugte und zwischenzeitlich als erster Golfer der Geschichte 19 Schläge unter Par bei einem US Masters lag.

Rekordmann Spieth

Doch damit nicht genug der Rekorde: Spieth gewann als zweitjüngster Spieler hinter Tiger Woods ein Majorturnier. Der 14-malige Majorsieger war bei seinem ersten Triumph 1996 in Augusta gar nur wenige Monate jünger als Spieth, der mit 28 Birdies in einer Masterswoche einen weiteren Rekord aufstellte. Die Bestmarke für das Gesamtergebnis bei einem US-Masters teilen sich Spieth und Woods mit -18.

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Als einziger Spieler aus dem Verfolgerfeld vermochte es Justin Rose im letzten Flight zu Beginn der Runde etwas Druck auszuüben. Nach jeweils einem Birdie auf den ersten beiden Löchern musste der Engländer jedoch mit Bogeys auf den Bahnen 6 und 9 abreißen lassen. Mit einem weiteren Bogey auf der 18 bei Schlaggewinnen auf den Löchern 13 bis 15 notierte auch Rose am Ende die 70 und teilte sich den zweiten Platz mit Phil Mickelson.

Der sorgte mit vier Birdies und einem eingelochten Bunkerschlag auf der 15 zum Eagle zwar einmal mehr für Spektakel, aber leistete sich auch drei Bogeys und verpasste durch eine 69 die angekündigte Aufholjagd.

Woods enttäuscht, McIlroy brilliert

Während Tiger Woods mit einer 73 am Sonntag weit unter seinen Möglichkeiten blieb und nur einmal durch eine Handverletzung nach einem missglückten Eisenschlag für Aufsehen sorgte, spielte sein Flightpartner Rory McIlroy mit 66 Schlägen die beste Runde des Tages. Die Nummer Eins der Welt wurde letztlich alleiniger Vierter und muss weiter auf den Karriere-Grand-Slam warten.

Ebenso gut wie McIlroy schnitt der Japaner Hideki Matsuyama ab, der sich mit 66 Schlägen auf den fünften Platz verbesserte. Tiger Woods wurde am Ende nur geteilter 17. Der 39-Jährige kündigte im Anschluss an seine Runde eine mehrwöchige Spielpause an, um sich verstärkt der Trainingsarbeit zu widmen. Eine Rückkehr wird erst zur Players Championship im Mai erwartet.

Wiesberger überzeugt bei Masters-Premiere

Bernd Wiesberger überzeugte als letzter verbliebener Spieler aus der deutschsprachigen Region mit einer 71 zum Abschluss seiner ersten Mastersteilnahme. Bei insgesamt zwei Schlägen unter Par belegte der 29-jährige Österreicher am Ende einen hervorragenden 22. Rang.

Lange war Jordan Spieth als Amerikas größtes Golftalent seit Tiger Woods gehandelt worden, mit dem Gewinn seines ersten Majortitels krönt er sich bereits jetzt zu einem der ganz Großen des Golfsports. Doch Spieth hat noch viel vor: Angesprochen darauf, welche Ziele er nach seinem ersten Masters-Triumph denn nun habe, antwortete der Texaner trocken: "Ich möchte so sein wie Bubba Watson. Ich möchte mir so schnell wie möglich das zweite Green Jacket sichern."

Tag 1: Kaymer bangt - Spieth dominiert

Tag 2: Spieth weiter auf Rekordjagd

Tag 3. Spieth macht die Tür auf

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