Mann des Tages in Augusta National war zweifelsohne Jordan Spieth, der mit einer 64er Runde bei acht unter Par nur um einen Schlag den Platzrekord verfehlte. Neun Birdies bei nur einem Bogey auf der verhältnismäßig leichten 15. Spielbahn waren zuletzt Tiger Woods 2011 gelungen.
Ins Feld der Verfolger um Justin Rose, Jason Day und dem viermaligen Major-Sieger Ernie Els mischte sich etwas überraschend Charley Hoffman. Der 38-jährige Amerikaner führte das Feld bei fünf unter Par lange Zeit an. Der Weltranglistenerste Rory McIlroy (Nordirland), der mit einem Sieg den "Karriere-Grand-Slam" perfekt machen könnte, erreichte das Klubhaus mit 71 Schlägen. Die ebenfalls hochgehandelten Phil Mickelson und Dustin Johnson benötigten 70 Schläge.
Dustin Johnson: Sex, Drugs and 18 Holes
Martin Kaymer musste bereits auf dem zweiten Loch den ersten Schlagverlust quittieren, als ihm ein Annäherungsversuch missglückte und er danach zu viele Putts benötigte. Wegen der Schwächen auf den Grüns ließ er auch in der Folge einige gute Chancen ungenutzt, um seinen frühen Patzer auszumerzen.
Kaymer von Loch zu Loch schlechter
Die Situation verbesserte sich auch nach den ersten neun Löchern nicht - ganz im Gegenteil. Die ehemalige Nummer eins der Welt spielte auf der zehn und elf die nächsten Bogeys, schaffte nur noch auf Bahn 15 ein Birdie und bestätigte mit einem Doppelbogey auf der 18 den negativen Eindruck der vergangenen Wochen.
Zweimal hatte Kaymer zuletzt nach desolaten Vorstellungen den Cut verpasst und auch bei den zwei Turnieren zuvor mit den Plätzen 31 und 44 nicht gerade sein bestes Golf gezeigt. "Schockiert", gab Kaymer danach zu, sei er von der fallenden Leistungskurve gewesen.
"Ich komme auf diesem Platz einfach nicht nach vorne. Es ist jedes Jahr ein Kampf für mich. Und es wird nicht einfacher, eher schwieriger", so Kaymer. Auf das wohl wichtigste Turnier im Golfsport hatte sich der amtierende US-Open-Champion eigenen Angaben zufolge aber trotzdem mit jeder Menge Freude vorbereitet.
Wie in den Vorjahren gehörte hierzu auch die obligatorische Proberunde mit Altmeister Bernhard Langer. Vom 57-Jährigen aus Anhausen, der das Masters 1985 und 1993 gewonnen hatte, erhoffte sich Kaymer gewinnbringende Ratschläge. "Erfahrung ist eine der wichtigsten Tugenden. Bernhard ist so unfassbar erfahren - und hat immer ein offenes Ohr", sagte Kaymer.
Langer: Guter Start, schlechtes Ende
Das Wissen aus zuvor 31 Teilnahmen in der Kathedrale des Golf half Langer am Donnerstag aber nur bedingt. Nach dem guten Start mit einem Birdie am dritten Loch musste der Routinier seinen im Vergleich zur jüngeren Konkurrenz kürzeren Abschlägen Tribut zollen - zwei Bogeys waren bis zur 14. Bahn die Folge.
"Eins über ist kein schlechter Score, jedoch wäre ich mit zwei unter auf den Par5s zufriedener gewesen", meinte Langer.
US-Superstar Tiger Woods war zu diesem Zeitpunkt noch auf seiner ersten offiziellen Runde nach mehr als zwei Monaten Turnierpause unterwegs. Der 14-malige Major-Sieger, der in diesem Jahr bis zum Masters-Start nur 47 Löcher unter Wettkampfbedingungen absolviert hatte, hatte mit seinem langen Spiel zu kämpfen und kam mit einer enttäuschenden 73er Runde ins Klubhaus.
Wiesberger kämpft ums Wochenende
Immer wieder drückte Woods die Bälle bis zu 40 Meter aus der Richtung und musste letztlich froh sein, dass er sich in vielen Situationen auf sein gutes kurzes Spiel verlassen konnte. Gleichauf mit Langer belegt Woods derzeit den geteilten 41. Rang.
Der Österreicher Bernd Wiesberger kam bei der ersten Masters-Teilnahme eines österreichischen Spielers überhaupt nach Bogeys auf den Löchern 3, 9, 13 und 17 nicht über eine 75 hinaus. Ebenso wie Martin Kaymer muss er um den Cut bangen.
Die Golf-Weltrangliste im Überblick