Und dann wurde es doch noch spannend: Jordan Spieth hatte nach 16 gespielten Löchern den Allzeit-Rekord von Tiger Woods für das beste Endergebnis aller Zeiten eingestellt, als ihn ein schwacher Chip samt Dreiputt ein Doppelbogey einbrachte.
Nach einem schwachen Annäherungsschlag auf dem letzten Loch schien der 21-Jährige Nerven zu zeigen, doch sein kurzes Spiel rettete Spieth am Ende einen vier Schläge Vorsprung ins Klubhaus. Mit 70 Schlägen bei sechs Birdies, aber auch vier Bogeys verbesserte Spieth seinen Gesamtscore auf -16 und stellte somit den Rekord von Tiger Woods und Raymond Floyd für das beste Masters-Ergebnis nach 54 gespielten Löchern ein.
Mickelson läuft heiß
Als Spieth in der frühen Phase der dritten Runde gänzlich zu enteilen drohte, war es den starken Leistungen der Konkurrenz zu verdanken, dass die Spannung in Augusta National nicht gänzlich entwich. Allen voran Phil Mickelson machte mit vier Birdies auf den ersten neun Löchern gewaltig Druck und unterschrieb nach teils unglaublichen Birdieputts am Ende eine 67er Runde für elf unter Par.
Dustin Johnson: Sex, Drugs and 18 Holes
Mickelson wird gemeinsam mit Charley Hoffman den ersten Verfolgerflight in der Finalrunde bilden. Der 38-jährige Kalifornier war noch als alleiniger Zweiter in den Schlusstag gegangen, aber musste nach Bogeys auf den Löchern 15 und 17 letztlich etwas abreißen lassen und mit der 71er Runde bei -10 Vorlieb nehmen.
Tiger und McIlroy mit Aufholjagd
Als erster Spieth-Verfolger wird Justin Rose in den Schlusstag gehen. Der US-Open-Champion von 2013 hatte zu Beginn seiner Samstagsrunde noch enorme Probleme, als er auf den ersten sechs Löchern zwei Bogeys hinnehmen musste. Schlaggewinne auf der 7 und 9 brachten Rose aber zunächst zurück ins Geschehen, ehe er sich mit vier Birdies auf den letzten fünf Löchern in einen regelrechten Rausch spielte. Highlight seiner 67 für ein Gesamtergebnis von zwölf unter Par war dabei ein eingelochter Bunkerschlag auf der 16. Spielbahn.
Hinter dem Quartett an der Spitze lauern Tiger Woods und Rory McIlroy auf ihre Chance. Der beste Golfer dieses Jahrtausends und die Nummer Eins der Welt konnten sich durch 67er Runden auf sechs unter Par verbessern. Bei zehn Schlägen Rückstand erscheint eine reelle Siegchance zwar abwegig, Golffans in aller Welt dürften sich aber jetzt schon auf den spektakulären Verfolgerflight mit den beiden begabtesten Golfer der Neuzeit freuen.
"Heute hätte es richtig tief gehen können. Ich hatte wirklich einen Lauf.", resümierte Woods nach der Partie und zeigte sich trotz guter Form dennoch nicht ganz zufrieden: "Alles in allem hätten es aber mindestens zwei Schläge weniger sein müssen."
Wiesberger steigert sich
Nachdem Bernhard Langer und Martin Kaymer am Cut scheiterten, ist der Österreicher Bernd Wiesberger der einzig verbliebene deutschsprachige Golfer im Feld. Bei seiner ersten Mastersteilnahme konnte der 29-Jährige am Samtag weiter Boden wettmachen und sich mit einer Runde von 70 Schlägen bei einem Schlag unter Par sogar auf den geteilten 25. Rang vorarbeiten. Diesen Platz teilt er sich mit Titelverteidiger Bubba Watson, der heute eine 73 hinnehmen musste.
Spannung ist am Finaltag des Masters garantiert. Historische Einbrüche, wie der von Rory McIlroy 2011 oder das Drama um Golflegende Greg Norman, der am Finaltag 1996 sogar sechs Schläge Vorsprung verspielte, gehören zum Mythos dieses Turniers dazu.
Tag 1: Kaymer bangt - Spieth dominiert
Tag 2: Spieth weiter auf Rekordjagd
Die Golf-Weltrangliste im Überblick