Kaymer bemüht das Prinzip Hoffnung

SID
Der Traum vom erneuten US-Open-Titel war für Martin Kaymer früh geplatzt
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Der Traum vom erneuten US-Open-Titel war für Martin Kaymer früh geplatzt, die nächste große Enttäuschung musste verdaut werden, da bemühte Deutschlands bester Golfer das Prinzip Hoffnung. "Im Golf kann sich die Welt in einer Woche verändern, ich blicke nach vorn", sagte der 30-Jährige aus Mettmann. Nach Runden von 72 und 74 Schlägen hatte der Vorjahressieger bei der 115. US Open in Chambers Bay/Washington den Cut (145) verpasst, wie auch der desolate US-Superstar Tiger Woods und Kaymers deutsche Mitstreiter Marcel Siem und Stephan Jäger.

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An der Spitze kämpfte vor der Schlussrunde ein Quartett mit drei Schlägen Vorsprung um den Sieg. Neben US-Masterssieger Jordan Spieth und Dustin Johnson (beide USA) sowie dem Südafrikaner Branden Grace gehörte auch Jason Day dazu. Der Australier hatte am zweiten Tag für einen Schockmoment gesorgt, als er auf der letzten Bahn zusammenbrach und ärztlich versorgt werden musste. Day hatte sich zuletzt bereits wegen sporadisch auftretender Schwindelanfälle Bluttests und einer Studie im Schlaflabor unterzogen.

Nach vorn blicken, das heißt für Kaymer nach München, wo er ab Donnerstag als Star der BMW International Open an den Abschlag geht. "2013 hatte ich eine Top-5-Platzierung in Eichenried, ich mag den Platz. Mal schauen, wie es in diesem Jahr wird", sagte Kaymer, der das Turnier 2008 sogar als erster Deutscher gewonnen hatte.

In der "Halbzeit" bereits Schluss

Ähnlich optimistisch hatte sich Kaymer auch vor Chambers Bay geäußert, den Par-70-Platz sogar als Spaßkurs bezeichnet. Doch davon konnte bei der praktischen Umsetzung kaum die Rede sein. Wie schon beim US Masters war bei "Halbzeit" wieder Schluss. Sein Ziel, die Rückkehr in die absolute Weltspitze, liegt aktuell in weiter Ferne.

"Natürlich bin ich enttäuscht", erklärte Kaymer. Der Platz habe ihm "eigentlich gut gefallen, leider hat sich mein gutes Gefühl auf der Scorecard nicht gezeigt". Auf den letzten Löchern habe sogar er noch einmal "Hoffnung gehabt". Doch insgesamt fünf Schlagverluste an zwei Löchern (Doppel-Bogey am ersten Tag an der 13, Triple-Bogey am zweiten Tag an der 10) verhagelten Kaymer den Score. "Diese Fehler sind hier nur schwer zu kompensieren", sagte der Rheinländer.

"Schwierig, eine US Open zu spielen"

Marcel Siem benötigte ebenfalls 146 Schläge, Major-Debütant Stephan Jäger acht Schläge mehr. "Es ist schwierig, eine US Open zu spielen", erklärte der 26-Jährige: "Aber es war eine tolle Erfahrung." Doch selbst Jäger durfte sich am Ende damit brüsten, den Star der Branche "gezähmt" zu haben.

Bei Tiger Woods herrschten nach desaströsen zwei Tagen (80 und 76 Schläge) nur noch Frust und Ratlosigkeit. Mal flog der Schläger des 39-Jährigen nach einem Schlag aus dem Rough meterhoch durch die Luft, dann wurde Woods im Internet auch noch zur Lachnummer, weil er an einem Hügel stolperte und sich auf den Hosenboden setzte. "Im Endeffekt habe ich nichts hingekriegt", gestand Woods, der am Ende nur vier Golfer hinter sich ließ und erstmals seit neun Jahren den Cut bei einer US Open verpasste.

Martin Kaymer im Steckbrief

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