Deutschland verliert das letzte Hauptrunden-Spiel gegen Norwegen mit 25:35 - und kassiert die bitterste Klatsche seit Jahren. Das so wichtige Spiel um Platz sieben und die damit verbundene Qualifikation für ein Olympia-Qualifikationsturnier wurde ebenfalls verpasst.
Team | Spielstand |
Deutschland | 25 |
Norwegen | 35 |
60.: Das war's. Deutschland verabschiedet sich mit einer ganz schwachen Vorstellung aus dem Turnier. Das kommende Spiel (um Platz elf) braucht man eigentlich gar nicht erst zu bestreiten. Es ist eine Enttäuschung. Wer dachte, die Pleite gegen Frankreich war eine Schmach, sah jetzt noch eine deutlich schlechtere Leistung. Ganz, ganz mies.
57.: Sprenger, gerade noch umgeknickt, feiert seinen Treffer wie das Führungstor. Dabei dürfte mittlerweile jedem hier klar sein, dass das nichts mehr wird. Eine ganz schwache Vorstellung des deutschen Teams.
54.: Was den Deutschen jetzt noch einfällt? Würfe aus mehr als zehn Metern. Leichte Beute für Ege. Norwegen trifft im Gegenzug, mal wieder. Auch, weil die deutschen Torhüter nix mehr halten. Rambo zum Siebten.
53.: So wird das aber nichts. Norwegen macht jetzt einfach alles rein. Myrhol setzt sich auf der linken Seite durch und überlistet Heinevetter. Norwegen neun Tore vorne, weil auch der nächste Distanzwurf der Deutschen daneben geht.
52.: Auszeit. Brand macht seinem Team noch einmal Dampf. In den letzten acht Minuten sollen seine Jungs noch einmal alles geben - man soll sich würdig aus dem Turnier verabschieden.
50.: Jetzt wird es ruppig. Haaß nimmt Rambo in die Mangel. Der geht kurz zu Boden, steht dann aber auf und haut das Ding rein. Ege hält den Gegenschlag, Brand winkt ab. Jetzt ist das Ding hier offiziell gelaufen. Ganz schwache Vorstellung des DHB-Teams.
47.: Achtung, Wortwitz: Rambo IV für Norwegen. Vierter Treffer für Christoffer Rambo. Und gleich die Nummer fünf hinterher. Norwegen jetzt mit sieben Toren vorne. Die deutsche Quote weiter mies. Weniger als die Hälfte der Würfe finden den Weg ins Tor.
43.: Bitter mit einer starken Doppel-Parade! Erst hält er den Siebenmeter, dann auch den Nachwurf. Vielleicht die Wende? Nein! Ganz wilder Abspielfehler von Groetzki auf Klein im folgenden Angriff. Norwegen zieht auf sechs Treffer davon. Deutschland schlägt sich selbst.
42.: Jetzt wird es kurios: Rote Karte für Preiß! Er muss runter. Doch noch vor dem fälligen Siebenmeter schreitet das Kampfgericht ein. Preiß darf nach der Zwei-Minuten-Strafe wieder aufs Feld. Es war erst seine zweite Strafe.
40.: Gegenstoß der Deutschen - und dann das: Ein Verzweiflungs-Würfchen von Kaufman aus gut zwölf Metern. Pfosten. So wird das nichts. Auch der nächste Kaufmann-Wurf geht daneben.
37.: Norwegen bringt jeden Ball an den Kreis! Stehend, liegend, irgendwie! Und auch dieser Treffer zählt, auch wenn der Myrhol bereits mit dem Arm im Kreis lag. Obendrauf gibt es noch eine Zwei-Minuten-Strafe gegen Preiß. Jetzt wird es bitter!
35.: Wo ist die deutsche Verteidigung?! Schon wieder ein leichter Treffer für die Norweger.
32.: Es geht genau so weiter, wie vor der Pause. Deutschland legt zwar einmal schön vor, doch die Norweger stellen den alten Vorsprung sofort wieder her Tvedten mit seinem sechsten Treffer. Und was für einen. Bitter augeguckt - und aus dem Handgelenk rein. Stark.
Die erste Halbzeit zum Nachlesen im Ticker
30.: Zur Halbzeit muss Deutschland glücklich sein, dass man nur mit vier Toren hinten liegt. Das Team wirkt vollkommen verunsichert, trifft einfache Bälle nicht. Nach der Pause muss sich etwas ändern. So geht es nicht weiter.
29.: Unglaubliche 16 Fehlwürfe haben die Deutschen auf dem Konto. Das muss besser werden. Es läuft gar nicht für das Brand-Team. Im Gegenzug macht Norwegen das 17. Tor in der letzten Sekunde.
28.: Drei Deutsche decken einen Norweger - und der kommt dennoch an den Ball und holt den Siebenmeter raus. Immerhin hält Bitter den Kasten sauber.
26.: Brand muss an der Seitenline die Handball-Basics predigen. Man müsse sich nach Fehlwürfen besser zurückziehen, dürfe sich keine leichten Tore fangen. Auf dem Feld geht dennoch nicht viel zusammen. Die Körperhaltung der Spieler spricht Bände. Da ist von Aggressivität nicht viel zu merken.
23.: Deutschland kommt einfach nicht durch. Immer wieder versucht es das Brand-Team durch die Mitte - genau da, wo die norwegische Abwehr am dichtesten steht. Das Resultat: Verlegenheitswürfe aus der Distanz. Hens aus neun Metern. Ege hält. Mal wieder.
21.: Auch in Unterzahl punktet Norwegen munter weiter. Die Deutschen hingegen sehen vor dem Kasten von Ege immer wieder schwach aus. So wie Hens, der direkt auf den Norweger im Kasten zielt. Norwegen jetzt drei Tore vor.
20: Klare Anweisung an Hens: Keine Aufsetzer mehr. Hoch werfen! Mal sehen, ob es jetzt im Überzahlspiel klappt. Nein, tut es nicht! Unglaublich. Pfahl wirf einen leichten Pass einfach so zum Gegner. Wieder hinten - 8:10!
18.: Glandorf humpelt vom Feld, Pfahl kommt sein und trifft gleich mal. Jetzt klappt es auch bei Sprenger. Insgesamt bleibt es aber ein Fehlwurf-Festival. Auch die Norweger hauen oft daneben. Deshalb: Ausgleich!
17.: Und Hens erlaubt sich gleich mal einen Fehler. Schlechtes Abspiel, abgefangen - und das nächste Gegentor. Schwach.
15.: Dabei spielt auch Norwegen alles andere als perfekt. Immer wieder erlauben sie sich leichte Ballverluste, doch Deutschland nimmt die Geschenke selten an. Kaufmann bekommt eine Pause, Hens ist drin.
13.: Einfaches schnelles Spiel der Norweger. Fehler Deutschland, schneller Gegenzug. Drin. Größter Vorteil der Norweger: Sie machen im Gegensatz zum deutschen Team die leichten Tore.
11.: Viel zu durchsichtig, was Kaufmann da macht! Schon wieder ein Aufsetzer. Schon wieder gehalten. Und dann treffen die Norweger im Gegenzug. Viele Fehlwürfe. Zu viele!
8.: Die Wurfquote der deutschen Spieler ist nicht sonderlich überragend. Immerhin macht Pleiß jetzt einen rein. Doch auch Norwegen trifft. Der alte Abstand ist wieder hergestellt.
6.: Ege hält überragend. Schon wieder wehrt der Norweger einen Wurf ab - diesmal scheitert Glandorf. Auf der anderen Seite gleich zwei Treffer der Norweger.
5.: Ganz stark von Glandorf. Obwohl er gehalten wird, setzt er sich am Kreis durch und macht das Tor. 2:2!
3.: Kaufmann fasst sich ein Herz. Nach drei Fehlversuchen knallt er den Ball in die Maschen. Ausgleich. Doch nur kurz. Denn im direkten Gegenzug treffen die Norweger - und die Deutschen vertendeln wieder den Ball.
1.: Erster Ballbesitz, erstes Tor für Norwegen. Heinevetter ist geschlagen. Der deutsche Gegenangriff wird hingegen gestoppt.
Emotionen! Jogi Bitter motiviert seine Teamkollegen - mit Schlägen auf die Brust. Los geht's!
Die Hymnen: Gleich geht es los, die Hymnen erklingen. Norwegen legt gesangstechnisch vor.
Heiner Brand ist sauer: "Ich bin sehr enttäuscht. Ich glaube, dass sich einige Spieler nicht sicher waren, dass es für uns um das Olympia-Ticket geht", sagte er vor dem Spiel. Die Partie gegen Norwegen wird zur Frage des Charakters.
Niederlage? Würde Deutschland gegen Norwegen verlieren, wäre die Folge ein Spiel um Platz elf. Daran will im Team im Moment aber noch niemand denken. Doch auch das Spiel um Platz sieben wird, wenn man es denn hoffentlich erreicht, schwer genug. Dort könnte der Gegner nämlich entweder Polen, Argentinien oder eventuell sogar Kroatien heißen.
Situation: Deutschland will Platz sieben. Aber selbst dieser siebte Platz in Schweden ist in allerhöchster Gefahr. Es geht damit los, dass man es nicht mehr selbst in der Hand hat. Holt Island gegen Frankreich einen Punkt, kann Deutschland höchstens Fünfter seiner Hauptrunden-Gruppe werden. Ein Albtraum. Wenn man davon ausgeht, dass die Franzosen ihren Gruppensieg klarmachen wollen und Island wie erwartet schlagen werden, sieht es besser aus. Aber immer noch heikel.
Vor dem Spiel: Nach der bitteren Pleite gegen Ungarn geht es im letzten Hauptrunden-Spiel für die deutsche Mannschaft um alles. Nämlich die Möglichkeit für die Qualifikation für die Olympischen Spiele.
Die Handball-WM im Überblick