"Das war das beste Spiel bis jetzt. Ein Teil meiner Karriere geht zu Ende, der mein Leben geprägt hat. Es ist jetzt auch eine Befreiung, weil die letzten Jahre sehr anstrengend waren. Ich bin froh, eine neue Tätigkeit zu übernehmen", sagte Brand.
Das deutsche Team, für das die Kieler Christian Sprenger und Dominik Klein jeweils fünfmal trafen, wollte von Beginn an zeigen, dass es das scheinbar bedeutungslose Spiel nicht auf die leichte Schulter nimmt.
Hohe Fehlerquote zu Beginn
Trotz des bereits gesicherten Tickets für die EM in Serbien im Januar 2012 hatte sich die DHB-Auswahl vor 4515 Zuschauern in der ausverkauften Arena von Trier vorgenommen, ein hohes Anfangstempo zu gehen. Allerdings zunächst ohne Erfolg. Stattdessen startete die Brand-Truppe mit einer hohen Fehlerquote.
Auszeichnen konnte sich zu Beginn nur der lettische Rückraumspieler Artis Kurmins, der den Außenseiter schnell mit 3:1 in Führung brachte (4. Minute).
Der deutsche Chefcoach hatte im Vergleich zum Österreich-Spiel einige Änderungen vorgenommen. Er verzichtete auf den angeschlagenen Michael Kraus sowie auf Jacob Heinl, dafür bekamen Steffen Weinhold im Rückraum und Kreisläufer Patrick Wiencek die Möglichkeit, auf sich aufmerksam zu machen. Im Tor begann Carsten Lichtlein für Silvio Heinevetter.
Deutliche Pausenführung
Erst als Holger Glandorf sein 500. Länderspieltor erzielte und Lichtlein einen Siebenmeter entschärfen konnte, kam Deutschland in Fahrt (11.). Vor allem Sprenger bereitete den punktlosen Letten immer wieder Probleme mit schnellen Tempo-Gegenstößen. Auch Glandorf traf nun besser als in der Anfangsphase und sorgte für die 17:11-Pausenführung.
Nach der Pause agierte das DHB-Team konzentrierter. Klein, Uwe Gensheimer und sogar Abwehrchef Oliver Roggisch mit einem seiner seltenen Treffer bauten den Vorsprung zugunsten der Hausherren aus (35.). Als Patrick Groetzki auf zehn Tore Abstand erhöhte, war das Spiel endgültig entschieden (40.).
Am Ende der Partie stand dann nur noch Heiner Brand im Mittelpunkt. Der 58-Jährige wurde nach mehr als vierzehn Jahren im Amt mit stehenden Ovationen und Sprechchören verabschiedet. Drei Minuten vor Schluss nahm er seine letzte Auszeit und wurde noch einmal begeistert gefeiert. Der Gummersbacher wird sich künftig als Manager des DHB um die Zukunft des deutschen Handballs kümmern.
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