Kiel: Mit "Neuzugang" Andersson zum Titel

SID
Kim Andersson (l.) ist für den THW Kiel wie ein Neuzugang
© Getty

Die beiden Handball-Giganten HSV Hamburg und THW Kiel fühlen sich nach dem ausgeglichenen Supercup-Duell bereit für die am Samstag beginnende Saison in der Bundesliga.

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Als Kapitän Marcus Ahlm vom THW Kiel um kurz vor 22.00 Uhr den Handball-Supercup als ersten Pokal der Saison in Empfang nahm, hielt sich Kim Andersson dezent im Hintergrund.

In den beiden Stunden zuvor war der Schwede beim 24:23 (15:14) gegen den HSV Hamburg mit einer Gala und neun Toren noch in den Blickpunkt gerückt. Andersson ist nach fast einem Jahr Zwangspause wieder da - und macht dem Rekordmeister Hoffnung, dem HSV die Schale in der am Samstag beginnenden Bundesliga-Saison wieder entreißen zu können.

"Ich bin extrem froh, dass er wieder bei uns ist. Er ist wie ein Neuzugang für uns", sagte Trainer Alfred Gislason über den "Weltklassespieler", den er "besser denn je" sieht. Andersson selbst sprach nach seiner Klasseleistung von "großer Erleichterung", ehe er eine Kampfansage an die Konkurrenz richtete: "Wir sind heiß, Titel zu gewinnen, es gibt nichts Geileres." Die Schale, das hat der THW dieser Tage häufiger betont, ist an Hamburg nur "ausgeliehen".

Knie-OP und Mittelhandbruch bremsen Andersson aus

Mit Andersson hatte Kiel am Dienstag vor 8681 Zuschauern in der Münchner Olympiahalle etwas, was Hamburg schmerzlich fehlte: Einen wurfgewaltigen Linkshänder im Rückraum. Dass der 29-Jährige wieder so stark würde aufspielen können, war noch vor wenigen Wochen ungewiss.

Nach einer Knie-OP im April 2010 war er fast acht Monate, nach einem Mittelhandbruch bei der WM im Frühjahr für weitere Wochen ausgefallen. "Ich würde mich am liebsten in mein Bett legen und heulen", klagte er nach seiner jüngsten Verletzung, die ihn ums Halbfinale bei der Heim-WM brachte. Ohne Andersson verpasste Schweden die erhoffte Medaille.

Große Personalsorgen beim HSV

Christian Zeitz nutzte Anderssons Abwesenheit beim THW zu einer sehr guten Saison, in München fehlte der Nationalspieler nun seinerseits wegen einer Verletzung. Auch Filip Jicha ist noch angeschlagen, die größeren Personalsorgen vor dem Start aber hat der HSV. Mit Trainer-Sohn Oscar Carlen und Nationalspieler Michael Kraus fehlen wichtige Rückraumspieler noch über Wochen.

"Jeder weiß, was passiert, wenn die beiden zurückkommen. Dann sind wir eine Maschine", sagte Coach Per Carlen. In München lief der HSV-Motor stellenweise noch unrund, Carlen sah "zu viele technische Fehler" und eine schwache 7-Meter-Quote (50 Prozent). "Das ist reine Kopfsache", meinte Carlen, daran könne er aber arbeiten.

Carlen: "Sind bereit für den Start"

Insgesamt, glaubt der neue Mann auf der HSV-Bank, "fehlen uns vielleicht noch zehn Prozent. Wir sind bereit für den Start." Hamburg trifft zum Auftakt am Samstag auf TuS N-Lübbecke, der THW nimmt die Jagd tags darauf gegen die SG Flensburg-Handewitt auf.

Gislason ist mit dem Leistungsstand seiner Mannschaft "zufrieden". Und Andersson meint: "Wir müssen uns keine Sorgen machen." Das liegt vor allem daran, dass der THW einen "Neuzugang" namens Andersson hat.

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