Vorrunden-Gruppe A in Krakau
1. Spieltag
15. Januar
Frankreich - Mazedonien 30:23 (12:12) BOXSCORE
Topscorer: Sorhaindo (6) - Lazarov (9)
Gut 50 Minuten lang lag eine faustdicke Überraschung in der Luft. Angeführt von Superstar Kiril Lazarov machten die Mazedonier dem Titelverteidiger das Leben zur Hölle. Erst am Ende setzte sich die individuelle Klasse der Franzosen im Angriff durch.
Über weite Strecken hatte es das Team von Coach Claude Onesta allerdings Thierry Omeyer zu verdanken, dass es noch nicht ins Hintertreffen geraten war. Der Torhüter hielt mehrere ganz wichtige Bälle und wehrte insgesamt 41 Prozent der Würfe auf seinen Kasten ab.
Äußerst holprig begann das Turnier auch für Nikola Karabatic. Der frühere Kieler erzielte nur zwei Tore bei sieben Versuchen.
Polen - Serbien 29:28 (14:15) BOXSCORE
Topscorer: Jurecki (7) - Nenadic/Nikcevic (7)
Zittersieg für den Gastgeber! Polen gewann mit seinem deutschen Trainer Michael Biegler dank eines nervenstarken Schlussspurts vor über 15.000 Zuschauern in Krakau. Bieglers hoch gehandeltes Team tat sich gegen Serbien von Beginn an unerwartet schwer und lief lange Zeit sogar einem Rückstand hinterher.
In der alles entscheidenden Phase wurde Slawomir Szmal zum Retter der guten Stimmung. 40 Sekunden vor dem Ende hatten die Serben per Siebenmeter die große Chance zum 29:29, doch der Schlussmann parierte gegen den ansonsten starken Ivan Nikcevic und ließ der ganzen Handball-Nation einen Stein vom Herzen fallen.
Bester Torschütze der Gastgeber war Michal Jurecki mit sieben Buden. Der Kielce-Profi wirkte aber wie einige Teamkollegen nervös und leistete sich mehrere überhastete Fehlwürfe. Letztlich kam er auf eine Quote von 54 Prozent.
Die Tabelle der Gruppe A
2. Spieltag
17. Januar
Serbien - Frankreich 26:36 (16:19) BOXSCORE
Topscorer: Sesum (7) - Nyokas (8)
Der Titelverteidiger hat wie erwartet keine großen Probleme mit Serbien und feiert einen deutlichen Sieg. Dabei versenkten die Franzosen 75 Prozent ihrer Würfe. Gleich sechs der insgesamt zehn Torschützen blieben ohne jeglichen Fehlwurf.
Bockstark präsentierte sich der Balinger Olivier Nyokas. Der Gallier von der Alb war mit acht Toren Topscorer und blieb ebenfalls ohne Fahrkarte. Nikola Karabatic kam auf vier Tore.
Bei den Serben bleiben die miesen Torhüterleistungen zu erwähnen. Darko Stanic kassierte 22 Gegnetore und parierte nur drei Bälle (12 Prozent). Slavisa Djukanovic erging es nicht viel besser mit zwei Paraden bei 15 Würfen (13 Prozent).
Mazedonien - Polen 23:24 (13:11) BOXSCORE
Topscorer: K. Lazarov (8) - Syprzak (6)
Nächste Zitterpartie für den Gastgeber. Erst brachte sich das Biegler-Team durch fürchterliche erste 15 Minuten in Bedrängnis und lag mit 2:6 zurück. Als es nach einem harten Stück Arbeit drei Minuten vor Schluss endlich 24:20 stand, warfen die Polen den Sieg fast noch weg.
Die unangenehmen Mazedonier kamen noch einmal auf ein Tor heran und hatten nach einer Auszeit 18 Sekunden für den letzten Angriff. Doch nun verteidigte Polen geschickt und ließ keinen vernünftigen Abschluss mehr zu.
Neben dem fehlerlosen polnischen Topscorer Kamil Syprzak war Michal Jurecki mit fünf Toren bester Werfer. Mazedonien war im Angriff einmal mehr nahezu komplett auf Kiril Lazarov angewiesen, der zwar bester Werfer der Partie war, allerdings auch nur 53 Prozent seiner Würfe versenkte.
3. Spieltag
19. Januar
Mazedonien - Serbien 27:27 (13:13) BOXSCORE
Topscorer: Manaskov (10) - Sesum, Nenadic (beide 7)
Aufgrund des besseren Torverhältnisses steht Mazedonien mit einem Remis und zwei Niederlagen in der Hauptrunde. Für die Serben ist die EM dagegen gelaufen.
Die Tabelle der Gruppe A
Frankreich - Polen 25:31 (12:15) BOXSCORE
Topscorer: Mahe, Abalo (beide 5) - Bielecki (9)
Eine starke Abwehr, ein toll aufgelegter Slawomir Szmal, ein herausragender Karol Bielecki und vor allem viel, viel Leidenschaft waren die Zutaten für den Sieg der Polen gegen den Weltmeister, die damit vier Punkte mit in die Hauptrunde nehmen.
Szmal parierte 17 von 42 Würfen und kam damit auf eine Quote von 40 Prozent. Bielecki feuerte aus dem Rückraum aus allen Rohren auf den Kasten von Thierry Omeyer und war mit neun Toren Topscorer. Auch Kamil Syprzak glänzte, in dem er alle seine sechs Würfe versenkte.
Die Gastgeber legten mit einem atemberaubenden Tempo los und führten nach 22 Minuten mit 14:7, ehe die Franzosen dank eines 5:0-Laufs vor der Halbzeit wieder rankamen. Ein erneut starker Beginn im zweiten Durchgang - es stand schnell 20:14 - brachte die Entscheidung. Frankreich kam anschließend nur noch einmal auf drei Tore ran.
Während Kentin Mahe mit nur einem Fehlwurf eine gute Partie zeigte, war Nikola Karabatic einfach nur desolat. Der PSG-Star erzielte ein einziges Törchen bei sieben Versuchen (14 Prozent).