16. Weißrussland
Ein einziger Treffer weniger in der Quali, und Weißrussland wäre in Polen erst gar nicht dabei gewesen. Klarer Fall: Würde die Mannschaft von Trainer Iouri Chevtsov die Gruppe mit Island, Kroatien und Norwegen überstehen, wäre das eine Überraschung.
Der Kopf der Truppe ist Siarhei Rutenka, der sein Geld mittlerweile in Doha verdient. Was der 34-jährige Rückraumspieler, der in 65 Länderspielen 421 Buden erzielte, noch zu bieten hat, bleibt abzuwarten. Zuletzt zeigte auch er nicht die ganz große Form.
Und sonst so? Internationale Erfahrung bringen Kreisläufer Maxim Babichev (Brest), die beiden Spielmacher Barys Pukhouski (Zaporozhye) und Dzmitry Nikulenkau (Brest) sowie Siarhei Shylovich (Brest) mit. Ein Problem, für das auch bei dieser EM keine Lösung in Sicht ist, haben die Weißrussen zwischen den Pfosten.
15. Montenegro
Nach der EM 2008, der WM 2013 und der EM 2014 ist Montenegro zum vierten Mal bei einem großen Turnier vertreten. Die Südosteuropäer dürften mit Weißrussland der krasseste Außenseiter sein.
Das Team von Coach Ljubomir Obradovic kommt vor allem über den Kampfgeist, wobei auch eine gewisse Qualität im Kader vorhanden ist. Immerhin sind einige Spieler in großen Ligen wie Deutschland oder Frankreich aktiv.
Die beiden Lübbecker Vuk Lazovic und Vuko Borozan gehören ebenso zum Aufgebot wie Balingens Radivoje Ristanovic und Wetzlars Vladan Lipovina. Außerdem sind Spielmacher Vasko Sevaljevic (Toulouse) und PSG-Rechtsaußen Fehrudin Melic interessante Akteure.
14. Serbien
Der desaströse, lustlose Auftritt beim Supercup in Deutschland ließ tief blicken. Serbien ist ein teilweise zerstrittener Haufen, dem es auch noch an Qualität fehlt. Ein gutes Abschneiden bei der EM scheint nahezu unmöglich.
Kiels Marko Vujin wurde nicht nominiert (was selbstverständlich keine sportlichen Gründe haben kann), Veszprems Momir Ilic hat sich mit Trainer Dejan Peric verkracht und ist nun offiziell aufgrund einer Verletzung nicht dabei.
Drei Namen machen Hoffnung. Torhüter Darko Stanic, der mittlerweile in Katar spielt, und die beiden Rückraum-Asse Zarko Sesum (Göppingen) und Petar Nenadic (Berlin).
13. Mazedonien
Same procedure as every year! Einmal mehr setzt eine ganze Nation seine Hoffnungen auf einen Mann: Volksheld Kiril "Kiro" Lazarov. Es ist das alte Lied. Schafft es eine Mannschaft, den rechten Rückraumspieler vom FC Barcelona mit einer kurzen Deckung auszuschalten, ist Mazedonien verloren.
Das Ziel ist es, mit einem überragenden Lazarov, einer guten Abwehr und einer starken Torhüterleistung von Löwen-Keeper Borko Ristovski in die Hauptrunde einzuziehen.
Ganz unmöglich scheint das nicht. Denn immerhin stimmt bei den Serben so gut wie nichts - und die sind in der selben Gruppe.