DHB-Ladies hauen auch Südkorea weg

SID
Friederike Gubernatis war beim deutschen Sieg mit sieben Toren Top-Scorerin
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Die deutschen Handballerinnen haben bei der Heim-WM Kurs auf das Achtelfinale genommen. Im zweiten Turnierspiel gab es gegen Asienmeister Südkorea einen 23:18-Erfolg.

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Die Spielerinnen tanzten wild im Kreis, Bundestrainer Michael Biegler verfolgte das ausgelassene Treiben seiner Ladies mit einem Lächeln: Die Freude bei den deutschen Handballerinnen nach ihrem mit Bravour bestandenen ersten Härtetest bei der Heim-WM war riesig. Nach dem 23:18 (11:10)-Erfolg gegen Asienmeister Südkorea in Leipzig liegt der EM-Sechste als Zweiter der Gruppe D klar auf Achtelfinalkurs.

"Hut ab vor den Ladies. Nach zerfahrenem Beginn hat sich das Team regelrecht in die Partie gebissen und sich den Sieg mit viel Leidenschaft und Emotionen verdient. Wir können uns auf die nächsten Auftritte freuen", sagte DHB-Vizepräsident Bob Hanning dem SID. Biegler bescheinigte seinen Spielerinnen, einen "guten Job" gemacht zu haben: "Das war eine gute Vorstellung".

Beste Werferin der Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB) war die herausragende Friederike Gubernatis mit sieben Toren. Gubernatis, die erst nach dem Ausfall von Anne Hubinger auf den WM-Zug aufgesprungen war, wurde auch zur Spielerin des Spiels gewählt. Mit einem weiteren Sieg am Dienstag (18.00 Uhr/Sport1) gegen den punktgleichen Tabellenführer Serbien hätte das deutsche Team die K.o.-Runde vorzeitig erreicht. "Gegen Serbien spielen wir wieder voll auf Sieg", sagte Spielführerin Anna Loerper.

Tausch im Tor: Kramarczyk statt Woltering

Nach dem Schock über das Turnier-Aus von Kim Naidzinavicius, die sich im Eröffnungsspiel gegen Kamerun (28:15) nach 140 Sekunden einen Kreuzbandriss zugezogen hatte, kamen die Gastgeberinnen zunächst überhaupt nicht ins Spiel. Die deutsche Deckung ließ die notwendige Aggressivität vermissen und hatte mit den flinken Südkoreanerinnen erhebliche Mühe.

Torhüterin Clara Woltering bekam zudem vor 5794 Zuschauern keinen Ball zu fassen - die Folge war ein 5:8-Rückstand (13.). Biegler reagierte und schickte Katja Kramarczyk ins Tor, und seine Ladies steigerten sich. Bis zur Pause ließ die DHB-Auswahl nur noch zwei Tore per Siebenmeter zu und blieb insgesamt 20 Minuten ohne Gegentreffer aus dem Feld.

Das deutsche Angriffsspiel war ohne das Ausnahmetalent Emily Bölk (Fußverletzung) zwar nicht fehlerfrei, doch auch hier steigerte sich die DHB-Auswahl im Verlauf der ersten Halbzeit. Kreisläuferin Julia Behnke glich zunächst aus (9:9/25.) und sorgte zwei Minuten später für die erste deutsche Führung gegen die Südkoreanerinnen, die zum Auftakt überraschend Vize-Weltmeister Niederlande bezwungen hatten (24:22).

Alicia Stolle für Naidzinavicius nachnominiert

Biegler verfolgte das Spiel seiner Mannschaft gewohnt emotional an der Seitenlinie. Der Bundestrainer sagte immer wieder Spielzüge an, wirkte aber auch beruhigend auf seine Spielerinnen ein.

Svenja Huber sorgte per Tempogegenstoß für die erste Zwei-Tore-Führung (14:12/39.). Im Tor war weiter auf die starke Ex-Leipzigerin Kramarczyk Verlass, so setzte sich das DHB-Team vorentscheidend auf 19:15 (48.) ab.

Biegler hatte am Sonntagmorgen für Rückraumspielerin Naidzinavicius Linkshänderin Alicia Stolle nachnominiert. Wunderkind Bölk befindet sich derweil weiter in der Warteschleife. "Ich schicke keine Spielerin aufs Feld, wo es kein Mensch verantworten kann", sagte Biegler. Inzwischen mehren sich aber die Anzeichen, dass Bölk wohl noch im Laufe der Vorrunde zum Team stoßen kann.

Südkorea - Deutschland 18:23 (10:11)

Südkorea: Ju, Park - Sim (5 Tore), Lee (5/3 Siebenmeter), Kang (3), Ryu (3/1), Jo (1/1), Choi (1)

Deutschland: Woltering, Kramarczyk - Gubernatis (7), Behnke (4), Geschke (3), Huber (3/1), Mansson (2), Loerper (2), Stolle (1), Smits (1), Fischer, Karolius, Lauenroth, Wohlbold, Klein

Zeitstrafen: 3:5

Siebenmeter-Quote: 5/7 : 1/2

Zuschauer in Leipzig: 5794

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