Obwohl Andreas Palicka im Halbfinale gegen Dänemark eine überragende Vorstellung geliefert hatte, begannen die Schweden mit Mikael Appelgren im Tor. Die Entscheidung von Coach Kristjan Andresson erwies sich als goldrichtig: Appelgren stand nach 15 Minuten bei einer unglaublichen Quote von 60 Prozent abgewehrter Bälle.
Der Torhüter und eine starke Abwehr waren der Hauptgrund dafür, warum Schweden nach elf Minuten erstmals mit drei Toren (7:4) in Führung lag. Außerdem brachte Spielmacher Daniel Sarmiento das Spiel der Spanier nicht in Schwung, auch Kreisläufer Julen Aguinagalde wurde vom schwedischen Mittelblock um den sehr guten Jesper Nielsen erstmal komplett abgemeldet.
Spanien hechelte nun permanent einem Rückstand hinterher. Trainer Jordi Ribera brachte nach 24 Minuten Arpad Sterbik für Rodrigo Corrales (3 von 13, 23 Prozent) zwischen die Pfosten. Doch auch diese Maßnahme inklusive der nun immer offensiveren Abwehr zeigte zunächst nicht die gewünschte Wirkung. Mit einer verdienten 14:12-Führung ging Schweden in die Pause.
Nach der Pause sah das ganz anders aus. Ein 4:0-Lauf in den ersten fünfeinhalb Minuten brachte Spanien die 16:14-Führung ein. Die spanische Abwehr provozierte technische Fehler der Schweden, im Tor stand Sterbik nun wie eine Wand. Die Folge: Das Andresson-Team erzielte in den ersten knapp 13 Minuten lediglich einen Treffer und lag mit 15:20 zurück.
Spätestens zehn Minuten vor dem Ende war die Partie entschieden, als Spanien mit 24:17 führte. Schweden zerschellte förmlich am spanischen Bollwerk und auch im Angriff lief es plötzlich rund beim Deutschland-Bezwinger. Die zweiten Halbzeit ging mit 17:9 an den zweimaligen Weltmeister.
Die Daten zum Spiel
Torschützen Schweden: Nielsen (5), Ekberg (4 - 1 von 1 Siebenmeter), Zachrisson, Wanne (beide 3), Henningsson, Nilsson, Gottfridsson (alle 2), Jeppsson, Arnesson (beide 1)
Torschützen Spanien: Balaguer (5), Sole (5 - 3 von 4 Siebenmeter), Entrerrios, Arino (beide 4), Alex Dujshebaev (4 - 1 von 1 Siebenmeter), Gurbindo, Rivera, Sarmiento, Aguinagalde, Guardiola, Figueras, Goni (alle 1)
Zwei-Minuten-Zeitstrafen: Schweden 3 - Spanien 2
Der Star des Spiels: Arpad Sterbik
Nochmal zur Erinnerung: Sterbik wurde erst zum Halbfinale für den verletzten Gonzalo Perez de Vargas nachnominiert. Gegen Frankreich hielt er bereits drei Siebenmeter, im Finale wurde der 38-Jährige dann endgültig zum Helden. Sterbik zeigte insgesamt acht Paraden und wehrte damit 38 Prozent aller Würfe, die auf seinen Kasten kamen, ab. Seine Quote lag Mitte der zweiten Halbzeit sogar bei 50 Prozent.
Der Flop des Spiels: Linus Arnesson
Auf den Rückraumspieler vom Bergischen HC war diesmal kein Verlass. Arnesson leistete sich einige Fehlpässe im Spielaufbau und auch seine Würfe ließen zu wünschen übrig. Versenkte lediglich einen seiner fünf Versuche.