Die Ausgangslage war vor dem 34. Spieltag klar: Flensburg würde ein Sieg gegen Göppingen zum Titel reichen. Bei einem Remis oder einer Niederlage der Norddeutschen hätten wiederum die Löwen mit einem Sieg die dritte Meisterschaft in Serie eingetütet.
Nach ihrem ersten Titel 2004 war der "ewige Zweite" siebenmal Vizemeister geworden. Und auch am Sonntag standen die Flensburger kurz vor einem bitterbösen Erwachen. Mit dem Triumph vor Augen agierte die SG phasenweise wie gelähmt, fahrig und zum Teil übernervös. Die Platzherren vergaben viele freie Würfe gegen Göppingens Torwart Primoz Prost und versäumten es ein ums andere Mal, in der Verteidigung kräftig zuzupacken.
"Man hat gemerkt, wie viel Druck die Jungs hatten. Ich bin stolz, wie sie das gemacht haben", sagte Flensburgs Trainer Maik Machulla bei Sky: "Wir waren so oft kurz davor. Für die Fans und die Stadt ist das ein besonderer Tag."
Die 6300 Zuschauer in der seit Wochen ausverkauften Flens-Arena staunten nicht schlecht, dass keine der beiden Mannschaften in der ersten Halbzeit mehr als ein Tor Vorsprung herauswarf. Erst in der 43. Minute führte die SG erstmals mit mehr als einem Treffer (17:15). Bis zum Ende der Partie, die erst in der Schlussminute entschieden wurde, führte Flensburg nie mit mehr als zwei Treffern Vorsprung.
Göppingen stark ersatzgeschwächt
Dabei waren die Gäste stark ersatzgeschwächt und lediglich mit sieben Feldspielern und zwei Torhütern in den hohen Norden gereist. Trainer Rolf Brack hatte seinem Team daher verständlicherweise eine eher behäbige Spielweise verordnet, die zunächst dazu ausreichte, den hohen Favoriten nicht wegziehen zu lassen.
Möglich gemacht hatte den Flensburger Triumph auch eine Schwächephase des Vorjahresmeisters in Ligaendspurt. Zwischen dem 31. und dem 33. Spieltag holten die Mannheimer lediglich einen Zähler und büßten damit einen Vier-Punkte-Vorsprung auf den neuen Titelträger ein.
TuS N-Lübbecke steigt aus der HBL ab
Derweil sind der TV Hüttenberg und der TuS N-Lübbecke nach nur einer Saison wieder abgestiegen. Lübbecke rutschte durch ein 27:30 (13:11) beim TBV Lemgo am letzten Spieltag noch auf den vorletzten Tabellenplatz ab.
Auch Hüttenberg muss nach dem Durchmarsch von der 3. in die 1. Liga nach einem 23:28 (12:15) bei den Füchsen Berlin direkt wieder den Gang in die Zweitklassigkeit antreten.
Gerettet ist hingegen der dritte Aufsteiger Eulen Ludwigshafen: Durch ein 32:29 (16:15) gegen den HC Erlangen zogen die Ludwigshafener am Sonntag noch an Lübbecke vorbei.