Die deutschen Nationalspieler schrien ihre Freude heraus, Bundestrainer Christian Prokop strahlte bis über beide Ohren: Nach dem zweiten Sieg im zweiten Spiel waren alle Beteiligten voller Adrenalin, das Team wurde von der grandiosen Atmosphäre durch die Partie getragen.
"Das war mega. Das Auftaktspiel wurde noch einmal getoppt", sagte Prokop. Und Torhüter Andreas Wolff ergänzte: "Die Atmosphäre war hervorragend, es war ein Handball-Fest auf allerhöchstem Niveau."
Der Mann vom THW Kiel erklärte weiter: "Die Abwehr war stark, Uwe Gensheimer überragend. Für mich war es etwas bitter, weil ich gar nicht so richtig mitspielen durfte. Die starke Abwehr hat mich quasi rausgenommen."
Sogar der aus dem Kader gestrichene und nach Florida gereiste Tobias Reichmann feierte mit. "Geiles Spiel, ihr Banausen", schrieb Reichmann bei Instagram unter ein Foto, das ihn im Deutschland-Shirt auf einer Couch vor einem Fernseher zeigt. Im TV läuft das zweite deutsche Gruppenspiel.
DHB-Team von Beginn an auf Betriebstemperatur
In diesem war das DHB-Team von der ersten Sekunde an auf Betriebstemperatur. Martin Strobel sorgte für einen geordneten Spielaufbau, auf den Halbpositionen überzeugten Steffen Weinhold mit Durchbrüchen und starken Pässen sowie Steffen Fäth mit tollen Würfen von jenseits der neun Meter. Zudem nutzte Linksaußen Gensheimer die präzisen Anspiele seiner Kollegen konsequent aus.
Hendrik Pekeler und Patrick Wiencek sorgten derweil für einen hervorragenden Mittelblock, insgesamt ging der Europameister von 2016 in der Deckung sehr konzentriert zu Werke. Kam Brasilien, das nach dem beeindruckenden Auftritt bei der 22:24-Niederlage gegen Frankreich am Freitag etwas müde wirkte, doch mal durch, war Wolff mit überragenden Paraden zur Stelle.
So zog Deutschland auf 5:1 (9. Minute) davon und baute den Vorsprung bis zur 20. Minute auf 11:4 aus. Mit einer deutlichen 15:8-Führung ging es in die Kabinen.
Prokop setzt alle Spieler ein
In der zweiten Halbzeit gestaltete Brasilien die Partie phasenweise offener. Das DHB-Team leistete sich ein paar unnötige Fehler und war beim einen oder anderen Abschluss etwas schlampig. Der Vorsprung schrumpfte aber nie so, dass man sich hätte Sorgen machen müssen. Brasilien kam nie näher als auf sechs Tore heran.
Spätestens als Matthias Musche in der 52. Minute mit zwei Treffern auf 28:18 stellte, war die Partie endgültig gelaufen.
Prokop wechselte in den zweiten 30 Minuten viel durch. Alle DHB-Akteure kamen zum Einsatz. Weiter geht es für die deutsche Mannschaft am Montag mit dem Spiel gegen Russland (18 Uhr im LIVETICKER).
Deutschland vs. Brasilien: Die Daten zum Spiel
Anfangsformation DHB: Wolff - Gensheimer, Fäth, Strobel, Weinhold, Groetzki, Pekeler.
Torschützen Deutschland: Gensheimer 10 (5 von 5 Siebenmeter), Weinhold, Fäth (beide 4), Kohlbacher (3), Wiede, Strobel, Musche, Böhm (alle 2), Wiencek, Groetzki, Lemke, Pekeler, Drux (alle 1)
Torschützen Brasilien: Toledo (5), Nantes (4 - 4 von 4 Siebenmeter), Chiuffa (2 - 0 von 1 Siebenmeter), Teixeira, Hackbarth, Rodrigues (alle 2), Tercariol, Valadao, Petrus, Langaro (alle 1)
Zwei-Minuten-Strafen: Deutschland 3 - Brasilien 6
Rote Karte: Langaro (56.)
Der Star des Spiels: Uwe Gensheimer
Der Kapitän nutzte seine Möglichkeiten sehr gut aus. Gensheimer war mit zehn Toren bester DHB-Werfer und verwandelte alle seine fünf Siebenmeter. Versenkte lediglich drei Würfe nicht im Kasten.
Der Flop des Spiels: Guilherme Valadao
Es war ein grauenhafter Auftritt des linken Rückraumspielers. Valadao traf permanent falsche Entscheidungen und versenkte lediglich einen seiner acht Versuche.
WM 2019: Die weiteren Spiele der deutschen Mannschaft
Datum | Uhrzeit | Paarung | Free-TV | SPOX |
Montag, 14. Januar | 18.00 Uhr | Russland - Deutschland | ARD | Liveticker |
Dienstag, 15. Januar | 20.30 Uhr | Deutschland - Frankreich | ZDF | Liveticker |
Donnerstag, 17. Januar | 18.00 Uhr | Deutschland - Serbien | ARD | Liveticker |