Handball-EM: DHB-Team meldet sich mit Sieg gegen Weißrussland zurück

Das DHB-Team hat sich gegen Weißrussland durchgesetzt.
© getty

Das DHB-Team hat bei der EM 2020 seine Chance auf den Einzug ins Halbfinale gewahrt. Im ersten Hauptrundenspiel setzte sich die Mannschaft von Bundestrainer Christian Prokop in der Wiener Stadthalle mit 31:23 (18:11) gegen Weißrussland durch.

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"Ich bin komplett zufrieden, das war eine deutliche Leistungssteigerung in allen Mannschaftsteilen", sagte Bundestrainer Christian Prokop der ARD: "Die Jungs haben das fantastisch gelöst."

Rückraumspieler Julius Kühn bedankte sich bei den Zuschauern: "Sie haben eine Höllenstimmung gemacht und uns geholfen, die Emotionen auf die Platte zu bringen." Ähnlich äußerte sich DHB-Vizepräsident Bob Hanning nach dem ersten Spiel seit dem Umzug von Trondheim nach Österreich: "Die Halle war in deutscher Hand. Man hat sich direkt heimisch gefühlt, das hat der Mannschaft gut getan."

Wolff zeigt endlich wieder Paraden

Nach den desolaten Auftritten gegen Spanien und Lettland präsentierte sich die deutsche Auswahl in der ersten Halbzeit in allen Bereichen klar verbessert. Andreas Wolff zeigte in den ersten 30 Minuten sechs Paraden (35 Prozent gehaltene Bälle, am Ende 12 von 35, 34 Prozent), die Abwehr um Hendrik Pekeler und Patrick Wiencek packte viel aggressiver als zuletzt zu und der Rückraum ging mit mehr Zug zum Tor.

Da die Deckung, in der gegen Ende der ersten Hälfte bereits erstmals der für Marian Michalczik ins Team gerückte Johannes Golla zum Zug kam, die Weißrussen zu technischen Fehlern und schwierigen Würfen zwang, kam Deutschland sofort ins Laufen.

Nach sieben Minuten stand es 6:3, vier dieser Treffer resultierten aus in der Vorrunde schmerzlich vermissten Tempogegenstößen. Die Prokop-Truppe hatte schnell alles im Griff und setzte sich Stück für Stück ab. Nach 15 Minuten stand es 11:4, zur Pause schließlich 18:11.

DHB-Team verliert trotz Schwächephase nicht den Fokus

Im zweiten Durchgang unterliefen dem DHB-Team ein paar einfache Fehler zu viel. Anders als im Spiel gegen Lettland verlor der Europameister von 2016 diesmal aber nicht komplett den Fokus. Der Mittelblock stand mit Golla und Wiencek (Pekeler war durch zwei Zwei-Minuten-Strafen belastet) weiterhin wie die gesamte Abwehr ordentlich.

Nach 36 Minuten stand es 22:14 für Deutschland, anschließend brannte nicht mehr wirklich etwas an. Die insgesamt schwachen Weißrussen kamen nicht mehr näher als auf fünf Tore heran. In der Schlussphase setzte sich Deutschland sogar noch weiter ab.

Weiter geht es für Deutschland in der Hauptrundengruppe I mit dem wahrscheinlich vorentscheidenden Spiel gegen Kroatien (Sa., 20.30 Uhr im LIVETICKER). Die Kroaten setzten sich am Donnerstag mit 27:23 gegen Gastgeber Österreich durch. Zuvor hatte Spanien gegen Tschechien mit 31:25 gewonnen.

"Deutschland wird ein sehr schweres Spiel für uns. Sie haben eine überragende Mannschaft - eine Weltklassemannschaft. Es kann alles passieren", sagte Kroatiens Superstar Domagoj Duvnjak. Und Hanning ergänzte: "Wenn wir es so wie heute machen und noch einmal zehn Prozent drauflegen, dann haben wir eine Chance gegen Kroatien. Sonst auf keinen Fall."

Deutschland vs. Weißrussland: Die Daten zum Spiel

Anfangsformation DHB: Wolff - Gensheimer, Kühn, Drux, Häfner, Kastening, Pekeler.

Torschützen Deutschland: Kastening (6), Weber (5), Kühn (4), Gensheimer (3), Reichmann (2 - 1 von 1 Siebenmeter), Pekeler, Häfner (beide 2), Drux, Kohlbacher, Schmidt, Wiencek, Zieker, Golla, Böhm (alle 1)

Torschützen Weißrussland: Kulesh (6), Vailupau (4 - 2 von 2 Siebenmeter), Shylovich (4), Karalek (3), Baranau (1 - 1 von 1 Siebenmeter), Nikulenkau, Yurynok, Gayduchenko, Padshyvalau, Brouka (alle 1)

Zwei-Minuten-Strafen: Deutschland 5 - Weißrussland 3

Der Star des Spiels: Timo Kastening

Timo Kastening durfte von Beginn an für Tobias Reichmann ran und machte seine Sache in der Abwehr und im Angriff richtig gut. Der Rechtsaußen versenkte in der ersten Halbzeit alle seine vier Würfe. Letztlich kam Kastening auf sechs Tore und eine Gesamtquote von 100 Prozent.

Der Flop des Spiels: Dzmitry Nikulenkau

Der Spielmacher hinterließ einen äußerst unglücklichen Eindruck. Nikulenkau spielte nicht nur mehrere schlechte Pässe, sondern vergab auch drei seiner vier Würfe.

Der Spielplan der deutschen Mannschaft

TerminTeam 1Team 2
18. Januar, 20.30 UhrKroatienDeutschland
20. Januar, 20.30 UhrÖsterreichDeutschland
22. Januar, 20.30 UhrTschechienDeutschland
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