WM-Generalprobe als Trainingsspiel: DHB-Team löst EM-Ticket mit Kantersieg

SID
Kai Häfner von der MT Melsungen steigt im Spiel gegen Österreich hoch.
© getty

EM-Ticket gelöst, WM-Hoffnungen geweckt: Die deutschen Handballer haben zwei Tage vor dem Abflug nach Ägypten mächtig Selbstvertrauen für ihre knifflige WM-Mission gesammelt. Dank einer defensiven Glanzleistung deklassierte das DHB-Team von Bundestrainer Alfred Gislason den EM-Achten Österreich mit 34:20 (19:5) und qualifizierte sich somit vorzeitig für die EM-Endrunde 2022 in Ungarn und der Slowakei.

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Debütant Antonio Metzner war bei der WM-Generalprobe am Sonntagabend in der Kölner Lanxess-Arena mit fünf Treffern vor Kapitän Uwe Gensheimer und Paul Drux (beide vier) gleich der erfolgreichste Werfer für die Auswahl des Deutschen Handballbundes (DHB), die nach dem Wirbel um die kritischen Aussagen von Andreas Wolff ganz viel Lust auf das Mega-Turnier am Nil versprühte.

"Wir haben geschafft, was wir erreichen wollten. Wir haben vor allem eine starke Abwehr gestellt", resümierte Gislason in der ARD, und Gensheimer betonte Zuversicht für die WM-Aufgabe: "Wir haben uns in den letzten Tagen immer mehr gesteigert. Es gab vorher schon ein paar Sorgenfalten, aber es läuft immer mehr eines ins andere."

Zwei Trainingseinheiten stehen am Montag noch auf dem Programm, ehe die neu formierte DHB-Auswahl am Dienstag um 10.00 Uhr von Düsseldorf aus im Flieger mit der Flugnummer EW 5214 in Richtung Kairo abhebt.

Österreich bis zur 11. Minute torlos!

Beim überraschend deutlichen Erfolg im letzten Härtetest überzeugte die deutsche Deckung. Der aufgrund zahlreicher WM-Absagen neu zusammengestellte Innenblock aus Johannes Golla und Sebastian Firnhaber harmonierte besser als noch beim 36:27 im Hinspiel am vergangenen Mittwoch in Graz. Zudem glänzte Torhüter Wolff. Gislason hatte schon früh die Gelegenheit, Personal zu tauschen und zu experimentieren.

Es dauerte 10:16 Minuten (!), ehe Österreich sein erstes Tor erzielte. Die deutsche Auswahl hatte da bereits fünf Treffer erzielt. "Die Abwehr ist sehr gut, Jungs", lobte Gislason während der ersten Auszeit der Gäste, die in der Anfangsphase überhaupt keine Mittel gegen die bewegliche und aggressive deutsche 6:0-Deckung fanden.

Nach einer Viertelstunde lag das Gislason-Team bereits mit zehn Treffern vorn - und der Vorsprung wuchs weiter. Immer wieder gewann Deutschland in der eigenen Abwehr den Ball und kam so zu leichten Gegenstoß-Toren, daran hatten auch Golla und Firnhaber ihren Anteil. Noch vor der Pause testete Gislason wieder eine 5:1-Deckung, zudem kam Metzner zu seinem Debüt im DHB-Trikot.

Roggisch: "Wollen uns nicht blenden lassen"

"Wir haben agil und wirklich motiviert verteidigt. Es ist ein optimaler Gegner für uns, um Dinge auszuprobieren. Wir sind momentan zu stark für die Österreicher", sagte DHB-Sportvorstand Axel Kromer bereits in der Halbzeitpause. Teammanager Oliver Roggisch lobte am ARD-Mikrofon: "Wir wollen uns nicht blenden lassen, aber die Jungs machen das sehr, sehr gut."

Im Geisterspiel in der sonst 20.000 Zuschauer fassenden Arena kam Österreich nach der Pause besser ins Spiel. Für Wolff rückte Silvio Heinevetter zwischen die Pfosten. Es hakte aber vor allem in der Offensive, wo Deutschland plötzlich die Spannung verlor. Der Vorsprung schrumpfte auf acht Tore, dann stabilisierte sich das DHB-Team wieder.

Einige Tage bleiben nun noch bis zum ersten deutschen Vorrundenspiel gegen Außenseiter Uruguay am Freitag. Weitere Gegner in der Vorrunde in Gizeh sind Underdog Kap Verde (17. Januar) sowie der EM-Neunte Ungarn (19. Januar). Zuschauer werden bei den WM-Spielen nun doch nicht zugelassen sein, diese Entscheidung wurde während des deutschen Spiels öffentlich. "Das", kommentierte Gensheimer den Beschluss, "gibt allen zusätzliche Sicherheit."

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