Hier geht es zum ausführlichen Rennbericht.
Lewis Hamilton profitiert wie kein anderer vom Motorplatzer eines Haas und komplettiert das erste Podium mit zwei Briten seit 1999. Die Ferraris enttäuschen und Aston Martin scheint derweil wieder dort angekommen zu sein, wo das Team in den vergangenen Jahren war. Die Gewinner und Verlierer des Großen Preis von England in Silverstone.
GP von England, Gewinner des Rennens: Lando Norris und McLaren
Großartige Qualifikation, großartiger Start, großartiges Rennen! Der 23-Jährige beschenkte sich beim Heimrennen mit seinem insgesamt siebten Platz auf dem Podest. Dieser zweite Platz ist umso höher einzuschätzen, weil sich Norris nach dem Restart nach der Safety-Car-Phase mit den nominell schlechteren harten Reifen gegen Lewis Hamilton auf den schnelleren weichen Reifen wehren musste - und ihm das bravourös gelang. Der geborene Racer bewies zudem, dass er auch strategisch ein Top-Fahrer ist. Norris hatte sich von seinem Team nämlich die weichen Reifen gewünscht, stänkerte aber nicht herum, als er trotzdem die harten bekam.
Norris sammelte sogar nach einem unwiderstehlichen Überholmanöver am Start fünf Führungsrunden. Dass er dann Max Verstappen ziehen lassen musste? Geschenkt! Verstappen ist zu dominant. Norris fuhr einfach ein perfektes Rennen in Silverstone.
Das exzellente Resultat für McLaren, das sich seit dem neuesten Paket vor Spielberg im Aufwind befindet und auch dank sehr red-bull-artigen Seitenkästen momentan das zweitbeste Auto im Feld scheint, komplettierte Oscar Piastri auf Platz vier.
GP von England, Gewinner des Rennens: Lewis Hamilton
Der Rekordchampion fuhr eigentlich ein maximal unspektakuläres Rennen - und jubelte am Ende doch zu Recht über Platz drei und komplettierte so das erste Podium in Silverstone mit zwei Engländern seit 1999. Hamilton, von Platz sieben gestartet, blieb mit seinen mittelharten Reifen lange draußen und profitierte dann wie kein anderer von Kevin Magnussens Motorpatzer und der Safety-Car-Phase.
Der Altmeister holte sich die soften Reifen, startete das Rennen auf Platz drei neu und lieferte sich ein paar Runden lang ein großartiges Duell gegen den sich bravourös verteidigenden Lando Norris auf harten Reifen. Sah dann ein, dass er Norris wohl nicht knacken würde und begnügte sich mit seiner vierten Podestplatzierung der Saison.
GP von England, Gewinner des Rennens: Alex Albon
Schon sein achter Platz im Qualifying war außerordentlich, sein achter Platz im Rennen kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Williams befindet sich zwar seit einigen Wochen schon leicht im Aufwind, doch für Punkte dürfte es eigentlich nicht reichen, vor allem nicht, wenn fast alle Fahrer durchkommen.
Profitierte von der Safety-Car-Phase und von Sainz' Patzer, wehrte sich in der letzten Runde dann großartig gegen Leclerc. Wenn hinten nicht der Ferrari nicht gedrängelt hätte, hätte sich Albon sogar vielleicht noch Fernando Alonso im Aston Martin schnappen können.
GP von England, Verlierer des Rennens: Charles Leclerc und Ferrari
Von Platz 4 losgefahren, schien Leclerc eigentlich das Tempo zu haben, um mit etwas Rennglück aufs Podest zu fahren. Doch erst hatte er kein Glück und dann machte Ferraris Reifenstrategie ihm einen Strich durch die Rechnung. In der 19. Runde holte Ferrari den Monegassen zum Undercut - wohl vor allem, um sich dem drängelnden George Russell zu entledigen. Doch die harten Reifen funktionierten überhaupt nicht, nach Kevin Magnussens Motorpatzer wechselte Leclerc erneut die Reifen, so war nicht mehr drin als ein eigentlich indiskutabler neunter Platz.
GP von England, Verlierer des Rennens: Carlos Sainz
Der nächste Ferrari-Fahrer, doch Carlos Sainz hat sich seine enttäuschende Leistung selbst zuzuschreiben. Von Platz fünf ins Rennen gegangen, konnte er das Tempo vorne zwar nie mitgehen und auch er litt ein wenig unter Ferraris Reifenstrategie. Doch beim Restart war er immerhin noch Siebter.
Doch als Sergio Pérez ihn mit einem recht unorthodoxen, aber regelgerechten Manöver überholte, verlor Sainz komplett den Schwung und musste sogar noch Alex Albon im Williams und seinen Teamkollegen Leclerc vorbeilassen. Sogar Lance Stroll überholte ihn zwischenzeitlich. Auch wenn sich Sainz zumindest Platz zehn zurückholte - smooth war an dieser Performance gar nichts. Eher ziemlich dilettantisch. Sowas darf einem Weltklassefahrer nicht passieren. Aber vielleicht ist Sainz doch nicht so gut, wie er und Ferrari glauben?
GP von England, Verlierer des Rennens: Nico Hülkenberg
Der Emmericher hoffte auf Regen, hing aber im Trockenen mit seinen harten Reifen auf seinem Reifenfresser-Haas im hinteren Mittelfeld fest und musste dann zu allem Überfluss nach acht Runden zu einem unplanmäßigen Boxenstopp, um sich nach einem doch sehr unnötigen Einfädler bei Sergio Pérez einen neuen Frontflügel zu holen. Musste das Rennen fortan von hinten aufholen. Mehr als Platz 13 war so nicht drin.
GP von England, Verlierer des Rennens: Aston Martin
Zu Saisonbeginn war Aston Martin unumstritten das zweitbeste Team hinter Red Bull. Fernando Alonso schien sogar der größte Herausforderer von Max Verstappen zu sein. Alonsos Performance war auch in England solide, doch Platz sieben war wohl mehr, als sein Auto derzeit hergibt. Aston Martin wurde mittlerweile nicht nur von Ferrari (trotz schlechter Leistung in England) und Mercedes, sondern auch von McLaren überholt. Schlimmer noch: Lance Stroll im zweiten Aston Martin konnte zu keinem Zeitpunkt die Pace von Alex Albon im Williams mitgehen.
GP von England: Die Top 10
Formel 1: Rennen beim GP von England | |
1. | Max Verstappen (Red Bull) |
2. | Lando Norris (McLaren) |
3. | Lewis Hamilton (Mercedes) |
4. | Oscar Piastri (MacLaren) |
5. | George Russell (Mercedes) |
6. | Sergio Pérez (Red Bull) |
7. | Fernando Alonso (Aston Martin) |
8. | Alex Albon (Williams) |
9. | Charles Leclerc (Ferrari) |
10. | Carlos Sainz (Ferrari) |